Archiv der Kategorie: Heidentum

Von roten Tüchern und Höhlenkünstlerinnen

Ja… Ich habe sie. Besonders das die Themenbereiche “(Gynozentrischer) Feminismus, Matriarcht & Konsorten” leuchten in besonders roten Farben und lassen mich gerne mal die Zähne fletschen.
Nun, ich werde mir sicherlich nicht viele Freunde mit dem, was ich schreiben werde machen.
Doch mein “rotes Tuch” beruht eben auf meinen persönlichen Erfahrungen, die ich in allererster Linie mit der Sorte Feministinnen gemacht habe, die ich am ehesten als “Hardcore-Feministinnen” bezeichnen würde.-Und ja, das wird regelmäßig getriggert. X-D *hmmm… was soll mir das wohl sagen?*
Gemäßigte Verfechterinnen und Verfechter mögen also den Artikel mit einem gewissen Abstand lesen und mir den “Ausbruch” etwas nachsehen. ;).
Nein, ich bin sicher keine Anti-Feministin.Aber ich bin definitiv keine Freundin von Extremen, Ungleichgewicht,  von Plattitüdenreißerei, dem Schüren von Klischees und Vorurteilen und von undifferenzierter Betrachtungsweisen.
UND was ich ebenso wenig leiden kann sind Pseudo-Wissenschaftlichkeit und, ganz schlimm, Generalisierungen.
D.h. mit Hardcore-Feminismus, um den es mir hier geht (das möchte ich betonen) und der in meinen Augen nichts anderes ist umgedrehter Machismus, hab ich nicht nur meine Probleme, sondern ich lehne ihn ab. Und ja, ich bringe ihn mit den obigen beschriebenen in direkte Verbindung.-Aber vielleicht wird im Verlauf klar, warum.

Grund für meinen kleinen “Ausbruch” war die Teilung des Artikels “Frauenhände auf der Höhlenwand”, der mit einem Kommentar versehen was, das sie (die patriarchal denken Historiker)  entdeckt hätten, das es damals schon Frauen, und nicht nur Jäger und Sammler gegeben habe.
Ja, es war auch ein Smiley hinter gesetzt, der anzeigen sollte, dass es sich dabei um einen Scherz handelte.
Entsprechend kamen dann natürlich auch noch weitere Kommentare.

Nun… Ja, ich  bin, was den Bereich der (prähistorischen) Wissenschaft reichlich empfindlich. Ok. Ja. Sehr empfindlich.
Grade die Prähistorik ist ein Fachbereich, in dem es NUR Theorien, aber keine schirftlichen Hinterlassenschaften gibt, die diese Theorien auch in der Absolutheit unterstützen, die von manchen in die Welt gesetzt wird..
Die Historiker, die ich kennenlernen durfte (ist natürlich von diesen schwer auf andere Historiker zu schließen!) haben diese Tatsache immer wieder gern wiederholt und uns Studenten eingebläut: “Nix genaues wissen wir nicht! Es KÖNNTE so sein, aber wir haben dafür wenn überhaupt nur Indizien.”
Doch von dieser recht vorsichtigen und hinterfragenden Haltung und differenzierten Betrachtungsweise hinter den Türen und in den Sälen der Universitäten kommt Null bis Nullkommanix an die Öffentlichkeit.
Besonders wenn ich populärwissenschaftliche Bücher oder Zeitschriften lese, halte ich mir oft mal den Kopf und denk mir: “Mensch Leute, so absolut wie ihr das darstellt, ist es einfach nicht!”
Und leider sind die wenigsten wirklich wissenschaftlichen Fachbücher für eine breitere Öffentlichkeit interessant, denn das hieße, sich mit den Fußnoten und ggf. mit den weiteren Belegen für entsprechende Thesen auseinandersetzen. Und das kostet “Mühe”, Zeit und sicherlich auch Geld.

Ich will hier auch nicht generell über die Populärwissenschaft meckern. Sie hat natürlich ebenso ihre Berechtigung, und ich finde es auch gut und wichtig, das wir sie haben. Sonst würde vermutlich das allgemeine Wissen über unsere Geschichte ziemlich… ähm… ja. Mikrig ausfallen.
Was ich allerdings oft beobachte ist ein Glaube, der dem Buchstabenglauben an die Bibel sehr ähnlich ist: “Es steht da und da, der und der hat das gesagt, also IST das so und/oder MUSS das GENAU SO sein.”

Nein, ist und muss es nicht! Es KANN! Und je nach Quellen-und Fundlage ist die Wahrscheinlichkeit das es so oder so sein könnte entsprechend hoch.-Oder aber auch nicht.
Das ist die eine Seite.

Die andere bezieht sich nun auf die Themen: “Feminismus/Matriarchat/Patriarchat…”

Es ist natürlich leider immer noch:
Im Vergleich zu dem Zeitraum, den der Beginn der Emanzipationsbewegung  bis heute ausmacht, ist der Zeitraum aus dem die momentane Mehrzahl der Bücher in den Fachbereichen stammt, leider deutlich größer, in dem althergebrachte Vorstellungen ihre Ausbreitung finden. Egal um welchen Bereich es sich handelt. Angefangen eben bei den Vorstellungen bezüglich der Geschlechterrollen.
Ich denke, dass es da Zeit brauchen wird, bis diese Vorstellungen sich tatsächlich überholt haben.
Für mich ist dieser Prozess durchaus vergleichbar mit den Prozessen in islamischen Ländern oder auch in Indien.
Manche Dinge müssen sich organisch (wieder)entwickeln, damit es wirklich dauerhafte Frucht tragen kann.
Kindergartenhaftes Gezänke darüber, wer denn nun das “bessere” oder “weiterentwickeltere” Geschlecht sei sind meiner Meinung nach für solche Prozesse genauso unproduktiv wie das Protest-Nackig-Machen.
Gut gemeint, aber schlecht gemacht.

Meiner Meinung ist es auch völlig unsinnig, auf Zwang und auf Grundlage von ferneren noch existierenden Matriarchaten ein Matriarchat in Europa herbei theoretisieren, wo jeder, der sich mit wissenschaftlichen Arbeiten darüber im Klaren ist: “Du musst eigentlichnichts weiter tun als die Annahme entsprechend formulieren, dann klappt es auch mit der Beweisführung.”
So haben z.T. “die patriarchalen Historiker” bereits gearbeitet.-Und so arbeiten (leider) auch die Verfechterinnen des Matriarchats.

Und mehr als eine Theorie, die auf einer mehr oder weniger guten Belegführung beruht, ist es auch bei diesem Thema nicht.
Genauso wie der “Beweis”, das eine einzige “Urgöttin” in der “Urzeit” der Menschheit existiert hat, auf die sich so mancherlei Heiden in der “Szene” berufen.
Die Vorstellung ist schön und gut. Persönlicher Glaube ebenfalls.-Ich gehöre in einer gewissen Weise auch durchaus dazu.
Aber das als historische FAKTEN, als archäologisch BEWIESENE Tatsache hinzustellen, ist schlicht und ergreifend falsch.

Jaaaaa… Ich hör sie schon wieder… Die Venus vom Hohle Fels, die Venus von Willendorf, Dolni Vestonice oder von Brassempouy, Catal Hüyük… etc. pp

Ich spiel jetzt mal den Advocatus diabolo:
Wir nehmen an (und so formulieren es auch die Wissenschaftler), das es sich es sich um Darstellungen/Tempel/Heilige Stätten von Göttinnen handelt, weil
a.) man es sich nicht anders erklären kann (O-Ton eines meiner Professoren: “Alles was erst mal nicht erklärt werden kann, wird erst Mal in die Ecke des Sakralen gesteckt”),
b.) Vergleiche mit anderen Funden/Fundstellen gemacht wurden, soweit diese eindeutig zuordbar sind, oder aber weil man bei anderen Funden gleichen Typs sich eben auch nix anderes denken konnten, als dass es sich um etwas Sakrales handelt;
c) man hat das Glück hat, eine Schriftquelle zu besitzen.-Aber dieser Punkt trifft zumindest in der Prähistorik (deswegen heisst sie ja auch so) nicht zu.  X-D  Leider!

Die traurige Wahrheit ist:
Wir haben dafür keinen einzigen wirklich Wasser dichten und unumstößlichen Beweis!
Nada! Niénte!

Diese Ehrlichkeit und ja, auch Bodenhaftung ist es allerdings, die ich v.a. in der Matriarchats-Eso-Ecke vermisse, und die mir soooooooooo auf den Keks geht.
Vor allen Dingen, wenn sie dann noch Stilblüten treibt, wie sie mir mal auf einer Dianic-Wicca-Mailinglist begegneten, wo mir die Damen dort allen Ernstes und voller Überzeugung erklärten, das die Frauen vor der Unterdrückung durch die Männer ohne deren Mitwirken bei der Zeugung aus sich selbst Kinder geboren hätten, so wie es ja schließlich auch die Göttin täte. Und Frau hat diese Fähigkeit ausschließlich wegen den Männern verloren, und nun unterdrücken natürlich die Männer dieses Wissen.
Und die Männer sind sowieso das Schlechteste der Welt und Frauen nur gut und können niemandem etwas zu leide tun.
Eine Frau die das nicht erkenne, sei tief verblendet, unemanzipiert und noch in den Stricken des Patriarchats gefangen.

Echt Leute… *Kopfschüttel*

FaceDesk

Da fällt mir dann nix mehr zu ein.
Privater Glauben ist einer andere Sache. Es gibt viele Wege zur göttlichen Wahrheit.
Aber diesen als historisch und wissenschaftliche Tatsache hinzustellen… Sorry.

Auf meiner ganz privaten Ebene halte ich vieles für möglich.
Ich bin durchaus der Meinung, dass es früher eine Göttinnen-zentrierte Gemeinschaft gab, und das Frauen eine andere Stellung hatten als heute. Ob es ein Matriarchat war, oder vielleicht etwas völlig anderes, in dem keine Geschlechter-Aufteilung bzw. Bevorzugung gab…
Keine Ahnung. Letzte Variante wäre mir persönlich allerdings lieber 😉 (und nein, ich sehe das in den bisherigen “Modellen” von “Matriarchat” nicht gegeben).

Es kann aber auch sein, dass Frau ihren Status bereits sehr, sehr lange Zeit vorher “verlor” und die Göttin trotzdem verehrt wurde.
Ein ähnlicher Vorgang wie in Indien, dem Land das einen Göttinnen-Kult hat, der tatsächlich bis weit, weit, weit zurückreicht und bis heute kontinuierlich praktiziert wird.
Doch die Göttin zu verehren bedeutet noch lange nicht, dass sich die Stellung der Frau davon bessert, bzw. die Frau unangefochten favorisiert wird.-Auch das lehren die dortige Geschichte und die dortigen Geschehnisse.

Ich denke, grade vor dem Bewusstsein darüber wie sich eine Göttinnenzentrierten Gesellschaft (wie siehts eigentlich mit den heutigen noch existierenden Matriarchaten aus was ihre Göttinnenzentriertheit anbelangt?)  zu einer Gesellschaft entwickelt hat, in der trotz weiterer tiefer Verehrung für die Göttin Frauen misshandelt, missbraucht und als minderwertig betrachtet werden, wäre ein Hinterfragen der rosaroten Brille (wo die Göttin verehrt wird, ist auch die Stellung der Frau besser) nicht sonderlich schlecht.

*durchatme*
Egal ob Matricharchat oder Patriarchat. Egal ob Wunschdenken, wissenschaftlich oder unwissenschaftlich bewiesen.
Was wir in diesem Zusammenhang zu wissen meinen/glauben und so gern als Tatsachen und für “die” Wahrheit (TM) halten, ist es einfach nicht. Egal auf welcher “Seite” man steht.
Und solange die Quellen und Befundlage so aussieht wie sie aussieht, wird mir wohl noch oft genug bei undifferenziertem Geschwurbel, bei Generalisierungen und überheblichen “Frauen sind die besseren Menschen” die Hutschnur hochgehen. X-D

LG&BB
Siat

Monismus, Henotheismus, Polytheismus…. Oder was?! (UPG)

Ich stoße immer mal an den Punkt an dem ich mich frage (oder von anderen gefragt werde), wie mein Weltbild eigentlich gestrickt ist.
Bin ich Polytheistin? Monistin? Henotheistin?… Oder was völlig anderes?
Ich bin mir da selbst nicht einig.-Und ich habe wohl auch den Eindruck, dass meine Abneigung gegen gewisse Begriffe, die mit “Mono” zu tun haben vielleicht auch damit zusammenhängt, dass gern behauptet wird, dass Mann und Frau nur dann “echte” und “ernstzunehmende” Heiden seien, wenn sie mehr oder weniger “harte” Polytheisten sind.
Ist man das nicht, dann hat man einfach nur dem christlichen Pfad einen anderen Anstrich gegeben.-Und ist damit alles andere, nur kein/e Heide/in

Aber das ist ein anderes Thema.

Die Wikipedia beschreibt die Begriffe (im Kurzen) wie folgt:

Monismus
Der Monismus ist die philosophische oder metaphysische Position, wonach sich alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf ein einziges Grundprinzip zurückführen lassen. Der Monismus bezieht damit die Gegenposition zum Dualismus und Pluralismus, die zwei oder viele Grundprinzipien annehmen. In der Religion stehen monistische Lehren oft dem Pantheismus oder dem Panentheismus nahe, der eine Gegenwart (Immanenz) des Göttlichen in allen Erscheinungen der Welt sieht.

[…] In der Philosophie ist oft die Rede von „Substanzen“, aus denen die Welt besteht. Während der philosophische Dualismus meist zwei Substanzen – Geist und Materie – annimmt, geht der Monismus von der Existenz nur einer Substanz aus.
Es lassen sich drei grobe Richtungen des Monismus identifizieren:

  1. Materialismus oder Physikalismus, wonach alles Materie ist und nur physikalische oder materielle Objekte und Wirkungen real sind. Dies ist die in der Neuzeit mit Abstand populärste Ausprägung des Monismus.
  2. Idealismus oder Phänomenalismus, wonach alles Geist ist und nur geistige Vorgänge real sind. Eine Variante dieser Auffassung wurde beispielsweise von George Berkeley vertreten. Die „idealistische“ Ausprägung des Monismus findet sich heute nur noch selten.
  3. Neutraler Monismus, wonach sowohl physikalischen als auch geistigen Vorgängen ein drittes, unabhängiges Prinzip zugrunde liegt.

[…] Eine der wichtigsten Richtungen der indischen Philosophie ist der Vedanta:

Henotheismus
[…] bezeichnet den Glauben an einen höchsten Gott, was jedoch im Unterschied zum Monotheismus der abrahamitischen Religionen die Verehrung anderer untergeordneter Götter nicht prinzipiell ausschließt. Neben dem Begriff des Henotheismus wird „Monolatrie“ mit gleicher Bedeutung verwendet.

[…] Der Henotheismus wird oft als eine Sonderform des Polytheismus betrachtet, vor allem im Hinduismus; zugleich gilt er als der logische Zwischenschritt zwischen Polytheismus und Monotheismus – zunächst wählt man aus dem Pantheon eine Gottheit aus, zu der man in eine besonders enge Beziehung tritt, diese wird dann bald als besonders mächtig angesehen, bis schließlich den übrigen Göttern ihre Göttlichkeit abgesprochen wird.

[…] Friedrich Max Müller beschrieb den Henotheismus im Zusammenhang mit der indischen Religion: Wenn ein Mensch von einer überwältigenden, transzendenzeröffnenden Erscheinung getroffen wird, dann verehrt er diese als Gott, und zwar als einzigen und höchsten Gott. Diese Verehrung ist ganz situationsbezogen: Wenn sich die Erscheinung verliert, dann verliert sich auch das entsprechende religiöse Wesen in seiner Einzigartigkeit. Der Gott hat also noch keine Konstanz. Damit tritt der Henotheismus nach Müller entwicklungsgeschichtlich vor dem Polytheismus auf.

Monolatrie
Unter Monolatrie (aus griech.: μόνος monos „einzig“ und λατρεία latreia „kultische Verehrung“) versteht man die Verehrung nur eines einzigen Gottes an einem bestimmten Ort oder bei einem bestimmten Stamm oder Volk, ohne dass die Existenz anderer Götter verneint wird. Dafür wird auch die Bezeichnung Henotheismus gebraucht.

Hmm… Tja…
Wie legte Goethe seinem Faust in den Mund:
“Da steh ich nun, ich armer Tor,
und bin so klug als je zuvor.”

Schau ich mir noch mal den Artikel bezüglich Polytheismus an, dann steht da:

Polytheismus (von griechisch πολύς polys ‚viel‘ und θεοί theoi ‚Götter‘), auf Deutsch auch als „Vielgötterei“ bezeichnet, ist religiöse Verehrung einer Vielzahl von Göttern oder Geistern.

Die meisten Religionen des Altertums waren polytheistisch und verfügten über ein jeweiliges Pantheon traditioneller Gottheiten, häufig angereichert mit Gestalten aus jahrhundertealten kulturellen Begegnungen und Erfahrungen.

[…] Heutige polytheistische Religionen sind allen voran der Shintō, Bön, Santería, Candomblé und einige Formen von Wicca, Voodoo, Asatru und Keltismus. Hindus sind entgegen einer noch immer verbreiteten Annahme keine Polytheisten. Der vedische Hinduismus (ca. 1200–600 v. Ch.) war vermutlich eine polytheistische oder henotheistische Religion, allerdings hat sich in nachvedischer Zeit ein Monismus und Monotheismus entwickelt. Von außen betrachtet scheint die Götterwelt vielfältig. Folgendes kurzes Gebet, in verschiedenen Variationen bekannt, drückt aber das hinduistische Verständnis vom Göttlichen, hier weiblich gesehen, aus:

„Wie die Sonne, die sich in den Teichen spiegelt, als ungezählte Sonnen erscheint, so erscheinst auch du, O Mutter, als viele – Du Eine ohne Zweites, Höchstes Brahman!“

– Mahakalasamhita

Sämtliche Upanishaden setzen sich mit dieser „Einheit in der Vielfalt“ auseinander.

[…] Dass eine Person an mehrere Götter glaubt, deutet nicht an, dass er sie alle notwendigerweise gottesdienstlich verehrt. Zahlreiche Polytheisten glauben an eine Vielfalt von Göttern, aber verehren nur einen. Diese Variante des Polytheismus wird Henotheismus genannt. Einige sehen im henotheistischen Polytheismus eine Form des Monotheismus, einige Historiker meinen, die monotheistischen Religionen seien im Henotheismus entstanden.

Zum Thema Hinduismus und Polytheismus findet man in der englischen Wikipedia den recht interessanten Satz:


Hinduism is sometimes included in this listing; but despite the presence of polytheistic elements it is contains pantheistic and monotheism ones as well and has been classed as a “pantheism with polytheistic elements”

Nun ja… hat man sich etwas intensiver mit dem Thema Hinduismus auseinander gesetzt, dann kann man sich leicht denken, dass diese “Problematik” alles andere als So “feststehend” ist und es unwahrscheinlich viele “Spielformen” “des” Hinduismus gibt (in dem Diskussionsteil dieses Artikels wird das auch recht deutlich) . … Aber das ist wohl eine ganz andere Geschichte.

Doch zum eigentlichen Thema der “Selbstdefinition” zurück.
Es stimmt, eines meiner “Glaubenssätze” geb ich ganz gerne mit dem sowohl von  Apuleius in “Der goldene Esel” und u.a. von Marion Zimmer Bradley in ihrer Avalon-Saga übernommenen (und etwas abgewandelten) Satz wieder:

“Alle Götter sind ein Gott,
alle Göttinnen sind eine Göttin
und zusammen sind sie Eins/bilden Sie das Göttliche”

Dies Aussage (die vor allen Dingen “hardcore”-Polytheisten gerne das Messer in der Tasche aufgehen lässt) ist einer der Gründe, warum ich von anderen sehr gern in die “Ecke” von Monisten, Henotheisten oder (eigentlich nur verkappten) Monotheisten gestellt werden.

Ich gebe zu, dass es vermutlich so wirkt, wenn man es sich einfach macht und oberflächlich betrachtet. Doch für mich ist es deutlich komplexer und vielschichtiger in seiner Bedeutung.
Hmmm… Für mich spielt die Trinität, die sich darin für mich wiederspiegelt eine sehr große Rolle (gibts dafür eigentlich einen Begriff?! X-D ):

Gott(=Götter)
Göttliches
Göttin(=Göttinnen)
Oder:

Männliche Urkraft (/-energie)
DIE Urkraft (/-energie) an sich
Weibliche Urkraft (/-energie)
Oder:

Männliche Schöpfungskraft
DIE Schöpfungskraft an sich
Weibliche Schöpfungskraft
Oder

(unmanifestes) Männlich-Göttliches
(unmanifestes) Göttliches an sich
(unmanifestes) Weiblich-Göttliches

Oder mein(!) Verständnis von
(Para) Shiva
(Para) Brahman
(Para) Shakti

Mein Erleben mit “meinen” Hohen und die … hmmm… (es klingt vielleicht etwas “hochtrabend”) rein persönlichen “Offenbarungen” “meiner” Göttlichen haben mich zumindest zu der Erkenntnis gebracht, dass “hinter” den individuellen, ganz unabhängig von einander existierender Götter und Göttinnen noch zwei Kräfte gibt, die alles und doch nichts von Ihnen ist:
Die weiblich-göttliche und die männlich-göttliche Quelle, die formlos ist und doch alle Formen in sich beinhaltet, so wie beide Quellen zusammen wiederum DIE Göttliche Quelle an sich bilden (wenn Sie sich vereinen), die pure, reine, potenzielle Schöpfungsenergie ist, die männlich UND weiblich, und doch geschlechts- und formlos ist.

Im Allgemein wird ja gern behauptet, dass sich Polytheismus und der Glaube an “die Vielfalt in der Einheit/die Einheit in der Vielfalt” total wiedersprechen, zumal dies bedeuten würde die Einzigartigkeit und Individualität der Persönlichkeiten der einzelnen Götter nicht (wirklich) erfahren oder nicht würdigen zu können.-Zumindest begegnet mir diese Position in Teilen der deutschsprachigen, heidnischen Community.

Ich denke, dass das eine das andere durchaus einschließen kann, zumal die Definition von Polytheismus ja erst Mal nichts anderes bedeutet, als die Verehrung von vielen (individuellen, charakterlich unterschiedlichen) Göttern und Göttinnen.

Und betrachte ich meinen komplexen Pfad… Dann bin ich wohl deutlicher “Poly” als “Heno” oder “Mono” *G*.

Im Laufe meiner fast 20 Jahre, die ich meinen Weg nun gehe, sind Götter und Göttinnen aus unterschiedlichen Pantheonen zu mir gestoßen.
Unter anderem natürlich mein Ganeshji, Mata Durga, Lakshmi und Saraswati.
Hinzu kommen aus dem ägyptischen Bastet, Anubis, Sia, Imentet und Hu; Hestia aus dem griechischen und Dana, Ceridwen, Brighid, Cernunnos und Cathubodva aus dem keltischen.

Und ich sehe, spüre und erlebe bei Jeder und Jedem von Ihnen Ihre und Seine unterschiedliche Persönlichkeit und den individuellen Charakter. Und gleichzeitig haben Sie mich zu der Erkenntnis geführt, dass Sie alle miteinander verbunden sind:
Die Götter durch Ihre männliche “Energie” und “Göttlichkeit”, sowie die Göttinnen durch Ihre weibliche “Energie” und “Göttlichkeit”. Und dass Männlich und Weiblich zusammen DIE schöpferische, form-und geschlechtslose Macht des Seins darstellen.
Wenn ich es etwas abstrahieren würde, würde ich versuche es vielleicht mit uns Menschen zu erklären suchen:
Die Menschheit (=das Göttliche an sich), besteht aus Frau (=Göttin) und Mann (=Gott). Jede Frau ist individuell, einzigartig und eine eigenständige Persönlichkeit.-Ebenso ist es jeder Mann. Doch bilden sie zusammen Eines: Eben die besagte Menschheit.

Oder um es etwas mehr zu abstrahieren:
Wir haben Äpfel (=Frauen=Göttin) und Birnen (=Männer=Götter). Sowohl Äpfel als auch Birnen unterscheiden sich voneinander, sowie sich jeder einzelne Apfel und jede einzelne Birne untereinander unterscheiden.
Und trotzdem sind beides Obst ;).

Hmmm… für mich ist auf meinem Pfad außerdem sehr, sehr wichtig, dass ich weder (irgendeine) Göttin noch (irgendeinen) Gott als “höher” über andere Gottheiten stehend betrachte.
Auch wenn ich ehrlich zugeben muss, dass nicht alle Gottheiten meines Mix-Pantheons dieselbe Aufmerksamkeit erhalten.-Aber dann sind das immernoch… öhm… acht…

*seufz*
Hmm… viel schlauer als vorher bin ich ehrlich gesagt immer noch nicht.
Vielleicht bin ich gar nix von all dem XD, und ich muss eine andere Defintion finden?!

Nichts desto trotz muss ich wohl zugeben, dass ich der englischen Wikipedia schon etwas abgewinnen kann, wenn dort vom “Pantheismus mit  polytheistischen Elementen” spricht.

Nun… wie dem auch sei… Ich denke völlig abschließend werd ich die Frage nach der “Selbstbezeichnung” wohl nicht klären können.
Vermutlich liegt es in der Natur der Sache, denn wie ich so bei der Recherche zu den einzelnen Begriffen feststellen musste, ist wohl selbst in den (vergleichenden) Religionswissenschaften alles längst nicht so fest, wie es manchmal so dargestellt wird.  😀

BB+LG
Siat

Moola-Mantra: Om sat chit ananda

“Neue” Götter-Gestalten

WordPress ist interessant.

Es ist schon eine Weile her, dass ich über andere Blogs, denen ich folge, mitbekam, dass in der (wenn ich es jetzt richtig im Kopf hab, es ist wie gesagt schon etwas her) amerikanischen Lokean-Community eine Diskussion darüber herrscht(e), ob man “Comic”-“Götter” verehren dürfe. – In dem Fall ging es um Loki.
Ich erhielt z.T. den Eindruck, dass es schon an einem Sakrileg grenzte, solche Gedanken zu hegen, in Betracht zu ziehen oder gar diese Form eines Gottes als “angemessen” zu betrachten.

Diese Diskussion habe ich mit Verwunderung und schon auch mit einem großen Interesse verfolgt.-Und mit einer gewissen Faszination, weil (mir) vor Augen geführt wird, wie konservativ manche Menschen oder “Kreise” innerhalb “des Heidentums” doch eingestellt sind.Ich stelle mir dann manchmal die Frage, ob “unsere” Altvorderen da tatsächlich so einen Tanz aufgeführt hätten, wie er zum Teil heute veranstaltet wird.

Schau ich in “den” Hinduismus (der für mich (mit anderen Ausnahmen) zu DEN tatsächlich, nachweislich ununterbrochen überlieferten heidnischen Traditionen zählt) dann beobachte ich, dass es diese Art von “Berührungsängsten” dort offenbar nicht gibt. Sei es in der Darstellung der Göttinnen und Götter, aber auch in Hinblick auf Verfilmungen.
Es geht sogar soweit, das durch Filme wenig bekannte Gottheiten zu den hochverehrtesten Gottheiten werden können, wie es z.B. bei Santoshi Mata  der Fall war.

 

Bisher hab ich noch keine wirklich befriedigende Antwort darauf bekommen, warum es offenbar für  (manche) “neue Heiden” so schwer zu sein scheint, sich mit “neuen” Darstellungsformen oder “Erscheinugsweisen” der Götter und Göttinnen anzufreunden.

Ja sicher, ich hab auch so meine persönlichen “Do-and-Don´t”s.-Aber letztlich erlebe ich es zumindest so, dass die Göttlichen viele Erscheinungsformen haben und annehmen können, und das es oftmals einfach “nur” unser kleines, beschränktes Vorstellungsvermögen ist, das dieses und jenes für “unmöglich” hält.

Mein Opa pflege zu sagen: “Bei Gott ist kein Ding unmöglich.”-Ja, so erlebe ich es auch.

Vielleicht nützt es manchmal die Spannungen etwas rauszunehmen, wenn man sich vor Augen hält, dass die Göttlichen eben doch zu mehr fähig sind, als wir uns vorstellen können?

 

 

LG&BB
Siat