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Ganesh Chaturthi (Teil 1)

Shukhlambaradaram Vishnum
Sashivarnum chaturbhujam
Prasannavadanam dhyayet
Sarva vighnopashantaye

Om gam Ganapataye namah.

Ich meditiere über Lord Ganesha,
der in ein weißes Gewand gekleidet ist,
der alles durchdring,
der die helle Farbe des Mondes,
ein lächelndes Gesicht
und vier Hände hat,
und der Beseitiger aller Hindernisse ist.

Wie angekündigt möchte ich mich an eine kleinen Artikelserie (momentan werden es wohl drei Teile sein) zu Ganesh Chaturthi machen.

Dieser erste Teil soll Euch zum einen mit Ganeshji bekannt machen, zum anderen einen kleinen Überblick über den Zeitpunkt und die Geschichte des Festes bieten.
In zwei weiteren Teilen soll es dann um die Mythen gehen, die mit dem Fest verbunden sind, und die Bräuche und Rituale beleuchten.
Eine ausführliche Liste mit weiterführenden Links werdet Ihr dann am Ende der Artikelreihe finden.

Was ist Ganesh Chaturthi ?
Wie der Name schon vermuten lässt ist Ganesh Chaturthi ein Fest, zu Ehren Ganeshas, dem Gott der Anfänge und dem Beseitiger aller Hindernisse.
Es wird auch Ganesh Utsav (1) oder Vinayaka Chaturthi genannt und wird von allen Hindus, aber auch von Jainas und manchen Buddhisten rund um den Erdball gefeiert.

Ganesh Chaturthi feiert die Geburt von Ganesha und kann je nach Region (und persönlichem Zeitfenster der Gläubigen) bis zu 5, 7, 10 oder seltener 12 Tage andauern.

Wann dieses Fest das erste Mal gefeiert wurde ist nicht bekannt, allerdings sind große, organisierte und öffentliche Feiern seit etwa dem 16. Jhd. verbrieft.  Anfang der 20ger Jahre des 18. Jahrhunderts verlor das Fest seine staatliche Unterstützung und wurde in den privaten Rahmen der Familienfeierlichkeiten zurück gedrängt.
Während der Besatzung Indiens durch die Briten (1858-1947) war es der indischen Bevölkerung verboten, sich in großen Gruppen in der Öffentlichkeit zu versammeln. Vom Freiheitskämpfer und Reformer Lokmanya Tilak  wurden die öffentlichen  Feierlichkeiten zu Ganesh Chaturthi wieder ins Leben gerufen, um ein gemeinsames Nationalgefühl der Inder unabhängig der sozialen Zugehörigkeit zu fördern und so den Traum der Inder nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu unterstützen.
Er war der erste, der in der Öffentlichkeit große Götterbilder in Pavillions aufstellen ließ und den Brauch ins Leben rief, diese nach 10 Tagen im Meer, in einem Fluss oder einem anderen öffentlichen Gewässer zu versenken.

Zeitpunkt
Der Beginn des Festes fällt im hinduistischen (meist) lunisolaren Kalender in den Monat Bhadrapada. “Shukla Chaturthi”, der 4. Tag nach Neumond, markiert den Beginn des Festes, und endet in der Regel an “Anat Chaturdashi”, dem 14. Tag nach Neumond, mit Ganesh Visarjan, dem Versenken der Murtis (2).
Auf unseren Kalender umgemünzt fällt Ganesh Chaturthi für gewöhnlich in den Zeitraum zwischen 19. August und 20. September.
Neben dem Datum sind für die Feierlichkeiten noch weitere astrologische Komponenten (Aufgangs- und Untergangszeit des Mondes, Stand der Planeten etc.) wichtig, so dass sich recht fixe “glücksverheißende” Termine ergeben, an denen zum Beispiel die Rituale abgehalten werden.
Das bedeutet natürlich, dass sich die Zeiten je nach Standort verändern. Heute helfen den Gläubigen, die sich gezielt darauf einrichten zum Beispiel online Panchangs (3) .

Für Deutschland (speziell meine Ecke) bedeutet dies, dass die Feierlichkeiten am Sonntag, dem 08. September beginnen.
Als besonders glücksverheißender Zeitpunkt für die Puja (4) gilt an diesem Tag der Zeitraum von 13:18h bis 14:30h.
Wer in dieser Zeit nicht kann, kann sich jedoch auch an den anderen als glücksverheißenden Zeiträumen orientieren. Auch hier hilft der online Panchang: Choghadiya (5) Table.

Die Zeiten für die Sichtbarkeit des Mondes spielen, wie wir später noch sehen werden, besonders an diesem Tag eine sehr wichtige Rolle: Denn an diesem Tag soll der Anblick des Mondes vermieden werden.
Dies gilt in diesem Jahr am Sonntag von der Zeit 13:18h bis 20:45h, und am Montag von 11:12h bis 21:18h.

Schattenseiten
Bei aller Feierfreude und all der Liebe die bei den Vorbereitungen für das Fest und bei den speziell für diesen Anlass angefertigten Bildnisse, haben sowohl die Feierlichkeiten  selbst an sich als auch die Bildnisse aus “Plaster of Paris” (eine Gipsart für die Herstellung von Skulpturen) als auch die Schwermetalle wie Quecksilber und Cadmium dazu beigetragen, das Flüsse, Seen und das Meer stark verschmutzt wurden und leider noch immer werden.
Um die Herstellung der Götterbildnisse ist ein stark florierender Handel entstanden, der jedes Jahr anlässliche Ganeshas Geburtstag boomt.

Allerdings gibt es seit einigen Jahren vermehrt die Bestrebung, den Umweltschutz in die Feierlichkeiten einzubeziehen.
So unterstützen die Regierungen einiger Bundestaaten ausdrücklich die Herstellung von Lehm-Bildnissen und es wurden Lösungspläne gefasst, um die Belastung des Wassers durch Schwermetalle und Chemikalien zu verringern.
Zu den Plänen, die auch von religöser Seite Unterstützung finden, zählen z.B. Punkte wie:

  • die Rückkehr zu Lehm-Bildnissen und die Versenkung derselbigen im eigenen Heim.
  • das Verwenden von Bronze-oder Stein-Bildnissen, die speziell für dieses Fest hergestellt wurde und einmal im Jahr untergetaucht wird
  • eine Wiederverwendung der Gips-Bildnisse für bei nachfolgenden Festen
  • Verbannung der Versenkung von Gips-Bildnissen in Seen, Flüssen und dem Meer
  • Verwendung von anderen alternativen Materialien wie z.B. Pappmaché, Obst und/oder Gemüse, Süßigkeiten etc. pp.
  • Ermunterung der Bevölkerung dazu, die Bildnisse in Wasserbehäldnissen statt im natürlichen Gewässern zu versenken

Ganeshji1

Ganesha
Über Ganeshji zu schreiben fällt mir schwerer als gedacht. Vermutlich liegt es daran, dass Er ein sehr vielschichtiger und vielgestaltiger Gott ist.
Genauer und ausführlicher über Ihn und Seine verschiedenen Erscheinungsformen zu schreiben… Das würde wohl den Rahmen sprengen. Dafür scheint mir ein eigener Artikel passender. Ich möchte daher versuchen, mich möglichst kurz zu fassen.

In Indien ist Ganesha wohl die am allgegenwärtigste Gottheit.  Man findet Schreine entlang der Straßen unter Bäumen, in jedem Tempel anderer Gottheiten erfährt Er ebenso Verehrung wie an Markplätzen oder in den Schreinen gläubiger Hindus zu Hause.
Er gehört zu den beliebtesten und am meist verehrtesten Gottheiten des hinduistischen Pantheon, und erfährt sogar außerhalb des Hinduismus Verehrung, z.B. bei Jainas oder tantrischen Buddhisten.
Wie keine andere Gottheit bestimmt Ganesha alle Aktivitäten des Lebens.

Als Gott des Beginns und der (Neu)Anfänge wird Er bei allen Dingen um Seinen Segen angerufen.
Er ist Herr und Beseitiger jeglicher Art von Hindernissen, und als solcher beschützt und bewahrt Er uns vor ihnen.
Ganesha ist derjenige, der vor Beginn von allen wichtigen Dingen im Leben, vor jeglichen Vorhaben, vor jedem Ritual und jeder Zeremonie, vor Reisen, vor Prüfungen, Gerichtsterminen, aber auch vor dem Beginn des Lernens usw. um Seinen Segen angerufen wird, damit sich keinerlei Schwierigkeiten, egal welcher Art, in den Weg stellen.
Während andere Gottheiten wie z.B. Vishnu und Shiva als Götter gelten, die Gefallen an spirituelle Übungen und Askese finden und durch diese für Ihre Anhänger erreichbar werden, gilt Ganesha als ein Gott, der den Menschen in allen Lebenslagen wohl gesonnen und leicht zu erreichen ist, und der für all ihre Belange stets offene Ohren hat.

Als eine sehr facettenreiche Gottheit wird Ganesha nahe zu mit allem in Verbindung gesehen was mit Wissen, Weisheit und Erkenntnis zu tun hat: Wissenschaft, Literatur, Musik, Kunst, Philosophie… – Um nur einige zu nennen.
Als Hüter der Sprache, der Schrift und des Alphabetes gibt Ganesha Einsicht in die Geheimnisse der Mantren, aber auch (tieferes) Verständnis über die Heiligen Schriften.
Er unterstützt die Lernenden dabei, sich Wissen anzueignen, es zu vertiefen und auszubauen.
Den Lehrenden schenkt er das Vermögen, den Schülern Wissen zu vermitteln und sie auf ihrem Weg zur Erkenntnis zu begleiten.

Bei all seiner Freundlichkeit und Hinwendung bedeutet dies jedoch nicht, dass unser gesamtes Leben, all unsere Vorhaben und Pläne völlig reibungs- und problemlos verlaufen.-Im Gegenteil.
Ganesha ist ein Gott, der sehr auf das Wohlergehen derjenigen bedacht ist, die sich an Ihn wenden. –  Und Er trägt dafür auch entsprechend Sorge.
D.h. wenn wir uns an den Herrn der Hindernisse wenden sollten wir uns  vorher auch darüber klar sein, dass dies bedeutet, dass Er uns nicht nur Hindernisse aus dem Weg räumt, sondern das Er uns diese auch in den Weg legen kann, wenn dies nötig sein sollte.

Neben Seiner Verehrung als Gott der Weisheit und des Wissens, wird Er auch als Gott der Fülle und des Reichtum (materieller sowie spiritueller Natur), sowie des Glücks verehrt.
Darüber hinaus gilt Er als Hüter der Übergänge und Tore.

Darstellung und Attribute
ganeshji4Ganesha gehört zu den wenigen zoomorphen Gottheiten des Hinduismus.

Er erscheint mit dem Kopf eines Elephanten und in Seiner Gestalt als Ganesha meist mit vier Händen.
In drei von ihnen hält Er in Regel Axt, Schlinge und eine indische Süßigkeit (Modak), während die vierte Segen spendet.
Sowohl die Gegenstände und Waffen als auch die Gestalt Ganeshjis haben neben dem offensichtlich Dargestellten aber auch noch tiefgehendere, spirituelle Aspekte, auf die ich an dieser Stelle nur sehr kurz eingehen möchte.
So steht z.B. die Axt für Seine Fähigkeit, alle Fesseln zu lösen die uns binden, die Schlinge dafür, uns näher zum Göttlichen zu ziehen und die Modak für die Süße der Belohnung, die unsere Bemühungen mit sich bringen.
Andere Erscheinungsformen haben aber auch sechs, acht, zehn oder mehr Händen, und entsprechend mehr Waffen und Mudras (6). Außerdem können Seine Erscheinungsformen mehrköpfig sein.

Ganesha ist von gedrungener Gestalt und hat einen großen runden Bauch. Unter anderem ein Symbol dafür, dass Erin sich die alle Universen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in sich birgt.
Sein Haupt wird häufig mit dem Halbmond geschmückt dargestellt, während er auf seiner Stirn ein drittes Auge und/oder das Tilaka der Shaiviten trägt.

Seine Körperfarbe variiert je nach dem, welche Form von Ihm dargestellt ist und welchen Zweck die Darstellung dient (z.B. der Meditation). So kann Er zum Beispiel in goldener, weißer, roter oder blauer Körperfarbe dargestellt sein.

Ganesha auf Seiner Maus.
Quelle: wikimedia.org

Vahanas (7)
Im Allgemeinen wird Ganeshji häufig mit der Maus oder der Ratte als Vahana dargestellt, die in unterschiedicher Weise interpretiert wird. Die wohl verbreitetste scheint zu sein, dass sie alle Hindernisse darstellt, die uns sowohl auf unserer spirituellen als auch materiellen Reise begegnen und von Ganesha für uns bezwungen werden.
Darüber hinaus symbolisiert sie aber auch Selbstsucht und Eitelkeit, bei deren Überwindung Ganesha zur Seite steht.
Neben der Maus werden in der Mudgala und der Ganesha Purana (8) auch Löwe, Pfau, Sesha (9) und Pferd als seine Vahanas genannt.
Bilder im Jainismus stellen Ganesha außerdem mit Elephant, Schildkröte oder Widder dar, und es gibt Darstellungen von Ganesha, die Ihn auch auf Garuda, einem Fisch oder einem Rind oder Büffel darstellen.

Familie
Ganeshji gilt im Allgemeinen als der Sohn Parvatis und Shivas, sowie als Bruder von Karttikeya (10). Die Geschichten zu Ganeshas Geburt werde ich im nächsten Teil, der die Mythen um Ganesh Chaturthi zum Inhalt hat, näher beleuchten.

Über den Beziehungsstatus von Ganesha, also ob Er verheiratet ist und mit wem, gibt es je nach Schrift unterschiedliche Aussagen.
Die einen beschreiben Ihn als unverheirateten Brahmacharya (11),  andere nennen Buddhi (12), Siddhi (13) und Riddhi (14) als seine Gefährtinnen. Wieder andere verbinden Ihn mit Saraswati (15) und/oder Lakshmi (16).
Von Kindern berichtet nur die Shiva Purana (17), und zwar von Seinen Söhnen Kshem (18) und Labh (19).

Wie gesagt, soll und kann dieser Artikel erst mal nur einen kleinen Einblick bezüglich Shri Ganesha und den Feierlichkeiten anlässlich Seines Geburtstages geben.
Weiter geht es dann im 2. Teil mit den Mythen und Legenden.

LG & BB
Siat

Ganesha (re. unten) mit Seinen Eltern Shiva und Parvati, und seinem Bruder Karttikeya (in Parvatis Arm).
Ganesha (re. unten) mit Seinem Bruder Karttikeya und Ihren Eltern Shiva und Parvati; Tuschemalerei 18. Jhd.
Quelle: wikimedia.org

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1- Fest/Festlichkeit des Ganesha
2- Götterbildnisse
3- astrologischer Kalender
4- hinduistisches Ritual/”Gottesdienst”
5- nach der vedischen Astrologie ist Choghadiya (Panchang) ein Teil des Kalenders, der sieben Zeitspannen innerhalb des Tages aufzeigt, die als besonders günstig (Amrit, Shubh und Labh), günstig (Chal) und ungünstig (Rog, Kaal und Udveg) gelten.
6- Symbolische und/oder rituelle Geste
7- Fahrzeug, bzw. Reittier
8- Heilige Schriften, die Ganesha gewidmet sind und bei den Ganapatayas, den Verehrern Ganeshas, die Hauptschriften darstellen. In ihnen repräsentiert Ganesha die ultimative Realität allen Seins (Brahman)
9- Sesha/Sheshanaga/Adishesha ist die göttliche Schlange, der König aller Nagas (Schlangengottheiten) und eines der ersten Wesen der Schöpfung. Auf Ihm ruht Vishnu auf dem Milchozean.
10- Gott des Krieges und des Sieges, auch unter Skanda, Murugan und Subhramanya bekannt
11- Selbstauferlegtes Zölibat
12- Personifikation des Verstandes, Weisheit
13- Personifikation spiritueller Kräfte und des Erfolges
14- Personifikation des Wohlstandes
15- Göttin des Wissens, der Weisheit, Musik, der Kunst und der Wissenschaft
16- Göttin des materiellen und spirituellen Wohlstandes, des Erfolges, des Glücks und der Schönheit
17- eine der Heiligen Schriften, die Shiva gewidmet ist
18- Personifikation von Reichtum, Erfolg und Wohlstand, auch Shubh(a) genannt, Personifikation des Glücks
19- Personifikation des Gewinns

“Heilung braucht ihr!” (UPG)

Mach ich doch heute mal ein Fass auf *G*.

Seit ich in die “Eso”-und Heiden-Szene “invoIviert” bin, stolpere ich immer wieder über Aussagen, das “Mutter Erde Heilung” benötige, natürlich auch über Menschen, die Rituale für Ihre Heilung anbieten/ausführen, und die Aussage, dass der Mensch wieder lernen müsse,  in “Harmonie” und in “Balance” mit der Erde und allen Lebewesen zu leben.

Ich möchte natürlich gleich Klarheit schaffen:
Das wir “Mutter Erde” nicht gut behandeln (um es mal harmlos auszudrücken) sieht ein Blinder mit´m Krückstock.
Und dennoch schleichen sich mir immer wieder Fragen in den Kopf wie: “Wie soll denn dieses “in Harmonie und Balance leben” aussehen? Und WOZU um alles in der Welt sollte Mutter Erde Heilung benötigen?! Was maßen wir popeligen Menschlein uns eigentlich in unserem Größenwahn an?!”

Sprüche wie: “Frage nicht danach, was Mutter Erde für DICH tun kann, sondern was DU für unsere Erde tun kannst, bevor es zu spät ist”, sind ja gut und schön… Führen mich aber immer wieder an den Punkt wo ich irgendwann sage, dass der Mensch sich viel, viel zu wichtig nimmt und offenbar in seiner Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und in seinem Größenwahn einige kleine “”Details”” vergisst.
Sein wir doch mal ehrlich: Betrachten wir die Geschichte unserer Mutter Erde, dann ist sie zum einen geprägt von Naturkatastrophen unvorstellbaren Ausmaßes.
Lebewesen in den unterschiedlichsten Formen und Gestalten kamen, und gingen wieder. – Zum Teil haben sie sich selbst (gegenseitig) ausgerottet. Und noch weit bevor der Mensch auf der Erdoberlfäche erschien.

Der Mensch selbst existiert auf dieser Welt erst seit einem Lidschlag. Aber wie kein anderes Lebewesen hat unsere Spezies das Antlitz der Erde in so einem massiven Ausmaß verändert.
Und nicht nur Ihr Antlitz. Wie sich unser Wirken auf der Welt so gestaltet, das kann jeder mitbekommen. Angefangen von Vergiftung, Verseuchungen und Zerstörung bis hin zu genetischen Veränderungen.
Ja, der Mensch richtete und richtet unsäglichen Schaden an.
Schaden, den wir z.T. nie wieder ausbügeln werden können. – Schlicht, weil uns (noch?!) die Möglichkeiten fehlen.

Der Punkt ist eben genau dies: das Eingeständnis unserer menschlichen Unzulänglichkeit.-Und Macht-Losigkeit.
Ich weiss, dass es genügend gibt, die mir da widersprechen werden, aber ich persönlich halte den Menschen für unfähig, den von ihm angerichteten Schaden auf Mutter Erde wieder “gut” zu machen.
Schadensbegrenzung wird wohl vielleicht in wenigen Teilen noch möglich sein.-Aber was erst mal zerstört und/oder ausgerottet ist, kann nicht wieder zurück gebracht werden.

Ein völlig anderer Aspekt, den ich durchscheinen ließ ist Mutter Erde selbst:
Sie ist ein Lebewesen, das dem Wandel unterworfen ist, ebenso wie alles Leben auf Ihr. Jedes Lebewesen auf Ihr formt Sie, wirkt auf Sie ein, verändert Sie und die Ökosysteme auf Ihr.
Das Gleichgewicht auf Ihr ist schon immer mehr oder weniger labil gewesen. Und immer schon gab es Lebewesen, die andere dominiert und ausgerottet haben.
Auch heute noch ist nicht nur der Mensch für das Verschwinden vieler Lebewesen verantwortlich. Nur will das in der Regel kaum einer wissen.

Das Fatale ist, dass das menschliche Einwirken deutlich globaler, und die gesamte Erde betreffend ist.
Und dennoch, der Mensch ist nicht mehr und nicht weniger ein Teil des Gefüges des Seins, wie alle anderen Seins-und Lebensformen.
Das (m.M.n. ) abrahaminische: “Macht Euch die Erde untertan.” und “der Mensch ist die Krone der Schöpfung” haben (u.a.) dazu geführt, dass sich der Mensch nicht mehr als TEIL der Natur betrachtet, sondern aus außerhalb und über ihr stehend. Ein Zustand, der dazu verleitet(e) zu glauben alles mit der Natur (die “ihm” ja von Gott geschenkt wurde, um darüber zu herrschen) tun zu können.
Aus dem Kreis, in dem alles Leben, alle Wesen dieser Schöpfung auf gleicher Höhe stehen, wurde eine Pyramide, an deren Spitze (natürlich) der Mensch als einziges “intelligentes”, mit Bewusstsein und Seele ausgestattetes Wesen steht/stand. Eine Hierarchie eben, die dem Raubbau an Mutter Erde und ihren Kindern (einschließlich uns selbst!) Tür und Tor öffnete.
Statt sich so zu sehen als das was er ist (nämlich ein Säugetier!!), sieht sich Mensch gern als über den Tieren und über der Natur stehend, was ja auch stets gern z.B. so formuliert wird: “Wir Menschen sind schließlich keine Tiere”.

Die Erde steht am Scheideweg?
Vor einer Weile las ich den Satz “Die Erde steht am Scheideweg”.

Um richtig verstanden zu werden (falls es bisher noch nicht klar wurde):
Klar. Ein Umdenken muss definitiv stattfinden. Nicht nur zum Wohle “der Welt”, sondern auch zu unserm eigenen.
“Wir” können nicht mehr so weiter machen wie bisher.
Was mir persönlich aber reichlich auf den Keks geht, ist das “Vorschieben” von Mutter Erde, bzw. die “Sorge” um Sie und unseren Mitlebewesen.
Mir geht mittlerweile das Messer in der Tasche auf bei solchen und ähnlichen Sätzen, denn sie verschleiern meiner persönlichen Meinung das Thema, um das es eigentlich WIRKLICH geht:

Nämlich UNSEREN ganz eigenen Hintern! UNSERE eigene Existenz hier auf der Erde.
Es ist nicht die Erde, die am Scheideweg steht.-Es sind WIR!
WIR entziehen UNS mit dem was wir der Mutter Erde antun UNSERE Existenzgrundlage.
Wir sind es, die mit einer Gründlichkeit an unserem eigenen “Ast” sägen, das es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis er bricht.
Auch dieses (Entschuldigung) elendige Gejammer über “Mutter Erde schlägt zurück”, wenn es um Naturkatastrophen geht, lässt mich mit Regelmäßigkeit mit der Stirn auf den Tisch aufschlagen, weil es (zum Teil) letztlich nichts weiter als Mensch-gemachte Katastrophen sind, mit denen Mutter Erde so viel zu tun hat, wie ein Fisch mit Samba-Tanzen.
Oder glaubt wer ernsthaft, dass Wälder sich so ganz von allein z.B. zu Gunsten von Ski-Liften fällen oder für das Anlegen von Feldern entzünden?! Oder sich Flüsse von ganz allein begradigen, oder sich gar Häuser und/oder Fabriken oder (Kern)Kraftwerke in Fluss- oder Meeresnähe von ganz allein bauen?
Bezüglich mancher Dinge ist der Mensch, so brutal und herzlos, wie es sich vielleicht jetzt im ersten Moment liest, selbst schuld! ER trägt die Verantwortung, nicht Mutter Natur/Mutter Erde!

Mutter Erde ist etwa 4,5 Milliarden (!!!) Jahre alt. Der Mensch existiert wie lang?! Genau.-Um die 2 Millionen (!) Jahre. WHOOOOHOOOO! *Augenverdreh*
Sie hat mehr Veränderungen, mehr Katastrophen, mehr Massensterben und das Verschwinden von Arten erlebt, als wir uns mit unserem kleinen Verstand überhaupt auch nur vorstellen können.
Und wir stellen uns in unserer maßlosen Selbstüberschätzung, Selbstsucht und Arroganz hin und machen einen auf “Retter der Welt”. – Ja ne… Ist schon klar. Kommt mal wieder in die Realität zurück!

Wie hieß es bei Jurassic Park: “Das Leben findet einen Weg.”
Davon bin ich persönlich mehr als nur überzeugt.
Wir Menschen können das Gesicht von Mutter Erde noch so sehr verändern, wir können die Meere, die Luft, die Erde noch so sehr vergiften und verseuchen.
Wir können noch so viele genetische Experimente machen, noch so viele Lebewesen durch Radioaktivität verändern.-Mutter Natur ist fähig, sich zu regenerieren.
Tschernobyl ist ein sehr, sehr beeindruckendes und eindrucksvolles Beispiel für Ihre regenerierende Kraft:

Und hier noch ein Link zu einem Artikel.
Wer mehr erfahren möchte, kann dazu noch weitere interessante Artikel im WWW finden.
27 Jahre nach dem Super-Gau: Tschernobyl – Vom Unglücksreaktor zum Naturparadies

Wenn sich der Mensch (und das ist, wenn er so weiter macht, nur eine Frage der Zeit) selbst ausgerottet hat, dann wird sich Mutter Natur von unseren Eingriffen, von den Schäden, die wir Ihr zugefügt haben erholen. – Soweit dies möglich ist.
Davon bin ich jedenfalls fest überzeugt.
Abgetragene Berge, durch uns ausgerottete Arten bei Tieren und Pflanzen… All dies ist unwiderbringlich verloren.
Doch nach uns, davon bin ich überzeugt, und davon zeugen auch immer wieder neue Entdeckungen, werden auch wieder neue Arten die Erde bevölkern.
Der Mensch wird, wenn ich sehr bösartig bin, kein Verlust für Mutter Erde sein.
Im Gegenteil.-Sie erhält mit unserem Verschwinden die Möglichkeit, frei von unserem Einmischen, Neues hervor zu bringen und noch so lange wieder zu erblühen, wie ihre noch verbleibende Zeit nach uns auch andauern mag.


Also alle Sorge “unnötig”? Alles “unsinnig” und “blöd”?
Nein. Sicherlich nicht.
Doch halte ich den Ansatz, bei der Heilung von Mutter Erde zu beginnen, persönlich für wenig Ziel führend.
Die Zerstörungen, die Verseuchungen, die Ausrottungen…
Ich halte sie für Symptome unserer Abgetrenntheit von der “Ganzheit”. Nicht Mutter Erde braucht Heilung, sondern wir.
Wir müssen erst Mal bei uns selbst anfangen, bevor wir tatsächlich ernsthaft Veränderungen auch “im Außen” auf unserem wundervollen Planeten, für Mutter Erde erwirken können.
Alles andere halte ich für nicht mehr (aber auch nicht weniger) als “Symptombehandlung”.
Es mag vielleicht den/die eine/n oder andere/n befriedigen, aber es ändert meiner Meinung nach nicht nachhaltig etwas an den vorhandenen Problematiken.
Und ein Heiler kann nur dann wirklich effektiv für andere wirken, wenn er selbst heil ist, bzw. auf dem Pfad zur Heilung ist.

Eine Lösung?
Ich habe ehrlich gesagt aufgegeben nach einer “allgemein gültigen” Lösung, bzw. Antwort zu suchen.
Mittlerweile denke ich jedoch, dass es diese vermutlich auch gar nicht gibt. Vermutlich auch gar nicht geben kann.
Wie bei vielen anderen Themen scheint es wohl auch hier so zu sein, dass, wie in einem Uhrwerk, viele verschiedene “Zahnräder” ineinander greifen müssen/sollten, um an ein Ziel zu führen.

Für mich (und nur für mich versteht sich) sehe ich die Herausforderung nicht primär darin, an der Sympotmbehandlung zu wirken (also den Fokus darauf zu legen, primär Mutter Erde zu helfen, Sie zu heilen), sondern in aller erster Linie an der/n Ursache/n zu wirken.

Doch wie kann/soll das für mich aussehen?
Als ich “drüben” nach Antworten suchte, nachdem mir mal wieder das Posting von jemandem über den Weg lief, die beschrieb, dass sie die Aufgabe erhalten hatte, für Mutter Erde ein Ritual zu machen, fand ich zumindest für mich ein paar Antworten.
Meine recht kritische Sichtweise auf das Thema “Mutter Erde braucht Heilung und Rituale” hat mich dann auch mit der etwas lapidaren Frage: “Brauchst Du Heilung” die Reise beginnen lassen.

Die Antwort die ich bekam war:
“Wenn der Mensch sich selbst heilt, kann er auch die Welt von den Wunden heilen, die sein Aus-Reißen aus dem Gefüge geschlagen haben.
Erst wenn er wieder Teil der Schöpfung wird, kann er seine Aufgabe als Bewahrer und Hüter erfüllen.
Erst dann kann er erkennen, wie er durch sich selbst dem gesamten Gefüge geschadet hat.
Heil-Rituale nutzen nur in soweit, wie sie die Heilung des Menschen unterstützen.
Ich bin ganz.
Ich bin heil.
Auch wenn Ihr mein Antlitz verändert, ich werde noch da sein, lang nachdem der letzte Mensch seinen Atemzug getan hat.
Mich werdet Ihr nicht zerstören.-Nur Euch selbst.”

Auf den aufgekommenen Gedanken, das der Mensch aber immerhin auch für das Aussterben vieler Arten in der Tier- und Pflanzenwelt verantwortlich sei, erwiederte Sie:
“Was auf mir wandelt hat sein Gesicht schon immer verändert.
Ein Fresser frisst bis seine Quelle versiegt.-Dann besiegelt er sein Schicksal.
So auch der Mensch.”

Dann hakte ich nach, ob Sie Rituale will.
“Von Dir? NEIN!
Deine Aufgabe ist nicht die der Erdtöchter.”
o.O Öhm.. Okeeee…. o.O

Irritiert hab ich dann die Frage hinterher geschoben, warum Sie von anderen Rituale fordere, worauf Sie entgegnete:
“Weil es ihr Weg ist, um heil zu werden.
Ihr Weg, um ganz zu werden.
Es ist ihr Weg, ihren Platz in der Schöpfung wieder zu finden und die Balance wieder herzustellen.
Aber dies ist nur ein Weg.-Wege gibt es viele.
Und jede und jeder hat Ihren und Seinen zu finden.”
Was nun genau mein Weg ist… Das werde ich auch noch herausfinden müssen. Mal sehen, wohin er mich führt.
Eine klare Antwort bekam ich jetzt leider noch nicht.  Scheint momentan wohl erst mal wieder “Geduld” angesagt zu sein.

´N büschen misantrophisch veranlagt?
Nein, eigentlich würde ich mich nicht als Misantrophin bezeichnen, auch wenn es vielleicht grad ein wenig den Anschein haben könnte.
Es gibt ja glücklicher Weise auch immer mehr Menschen, denen es wichtig ist, wie es mit unserer Erde, mit den auf ihr wandelnden und lebenden Lebewesen einschließlich uns selbst weiter geht.
Aber ich kann nicht abstreiten, dass ich die weitere Zukunft der Menschheit reichlich düster betrachte und wie gesagt der Meinung bin, dass der Verlust der Menschheit für die Erde kein großer sein wird, sondern Ihr gut tun wird.

“Wir” hatten unsere Chance, und wir haben sie so richtig gründlich in den Sand gesetzt.
Es wird immer wieder von diversen Umweltorganisationen gemahnt, es sei kurz vor Zwölf.-Doch wir sind schon lange Zeit weit, weit drüber hinweg.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis unser Ast bricht. Die Frage ist, wie tief wir dann fallen werden.

Treffen sich zwei Planeten… Quelle: DerEinzige & traumfahne.de

So. Und nun darf mit Wattebäuschchen und Kalorienbomben nach mir geworfen werden.  😉
Mein Kopf bleibt aber bitte dran. *schmunzel*

Viel Spaß. 😀

LG&BB
Siat

Experimente mit dem Musik-Orakel

Ich übernehme ja nicht alles so einfach.. Wenn ich etwas “Neues” finde/lerne/drauf aufmerksam gemacht werde, probiere ich es natürlich erst Mal aus, um mir überhaupt erst Mal ein Bild davon zu machen und dann ggf. zu entscheiden, ob es für mich sinnvoll ist, zu übernehmen.
So ist es natürlich auch mit dem von Alexis beschriebenen Musik-Orakel (bei einer “Lieblingsplaylist” mit 3 Tagen Spieldauer, ohne das sich da was wiederholt… *G* bietet es sich ja auch förmlich an XD ) .
Nun… Ich habs natürlich gleich mit einer Frage, die mich so umtreibt, gleich ausprobiert… Und die Antwort(en) haben mich schon ziemlich… “getroffen” *G*.
Da Alexis ja erzählte, dass sie nicht erst das erste Lied nimmt… Hab ich gedacht, dass ich es auch so machen werde.
Allerdings hat mich das schon gleich “angehalten”.

“Lustiger Weise” war es das Moola-Mantra von Ganeshji:

Das hat ganz grob mit der Hingabe an das Göttliche zu tun.

Ich bin ja skeptisch… Und hab gedacht: “Ich guck mal weiter. Kann ja auch Zufall ( XD ) sein!”

Als zweites Lied (und Drittes*hust* XD) stieß ich auf Sarah McLachlan´s
“Do what You have to do”

Wobei besonderes die Stelle:
“A glowing ember
burning hot
burning slow
deep within I´m shaken by the violence
existing for only You.”

meine Aufmerksamkeit erregte.

Ehm ja… Ganz “überzeugt”.. XD
Also wie angedeutet: Noch ein Drittes.-Wieder kam Sarah McLachlan.
Diemal mit dem Song:”Drawn to the rhythm”.

Da hab ich anfangs schon gedacht, wie das da reinpassen soll… Bis ich halt noch mal genau auf den Text hörte…
Ehm ja… XD
Die Strophen 2+3 passen da schon sehr gut rein…

So. Ich gesteh ja… Ich bin “angefixt”. Bin echt gespannt, was sich so noch aus diesem Orakel ergeben wird.