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Von alten Wunden und der Heilung

Die vergangene Nacht und der heutige Vormittag hatte es mal wieder ziemlich in sich.
Es ist derzeit einfach so viel in Bewegung, an so vielen unterschiedlichen Baustellen, die aber alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen.
So wie diese, an der “wir” heute wieder zu Gange waren.

Wo diese Baustelle ihre Ausläufer überall drin hat… das kann ich gar nicht aufzählen. Aber sie blockiert mich hinsichtlich meines Berufes, meiner Spiritualität und hat natürlich auch in meinem Verhalten ggü. anderen so ihre Auswirkungen, weil sie abzielt auf mein Selbstvertrauen, mein Selbstbewusstsein und auch meine Wahr-nehmung, bzw. dem Vertrauen auf meine Wahrnehmung.
Der Punkt, an dem wir waren, hatte dieses Mal relativ wenig mit anerzogenen/in der Kindheit und der Jugend erworbenen Verhaltens-und Denkmustern zu tun, sondern mit Erlebnissen in einem neodruidischen Orden.
Als ich Ende 2003/Anfang 2004 den Ordensleiter über das Inet kennenlernte, war ich psychisch sehr instabil. Die Mauer, die ich zur Verdrängung des Missbrauchserlebnisses eigentlich ziemlich gut errichtet glaubte, hatte durch ein Gespräch meiner Cousine mit mir etwa ein Jahr vorher, erhebliche Risse bekommen. Flash-backs traten immer häufiger auf, ebenso wie Dissoziationen…
T. war mir, auch wenn mir seine Ansichten etwas seltsam vorkamen, sehr sympathisch. Und er hatte sehr schnell raus, von heute betrachtet, mit was er mich bekam: Meiner Suche nach einer spirituellen Heimat, nach Geborgenheit, Sicherheit und Halt. Und ja, auch bei meiner Suche nach meiner “Bestimmung”, deren Ruf mich zu dem Zeitpunkt schon ziemlich lange begleitete.
In dieser Gemeinschaft, bei meinen dortigen “Lehrern” begann ich mich das erste Mal auch gegenüber anderen zu öffnen und von meinem Missbrauchserlebnis zu erzählen. Doch statt Unterstützung und Hilfe zu finden, wurde der Spieß umgedreht. Ob ich glaubte, dass ich die Einzige sei, der so etwas widerfahren wäre. Es gebe genügend andere und die täten nicht so rumjammern wie ich.-Das war noch die “harmloseste” Reaktion darauf.
Ich sollte die Klappe halten, weil das drüber Reden nicht helfen, sondern nur von meiner Unwilligkeit des Loslassens künden würde.

Zeitgleich hatte ich wieder mit einer Therapie begonnen, deren Schwerpunkt allerdings (leider) nicht auf der Trauma-Verarbeitung lag, sondern ausschließlich auf dem Thema Depression. Aber der Tenor meiner Therapeutin war, “rede drüber! Erst durch das Reden kann man sich das ansehen und langsam verarbeiten”.
Toll.-Da stand ich dann nun. Die professionell-therapeutische Seite sagte: “Rede!”-Die andere Seite, zu der ich gehören wollte weil sie einen Rahmen bot, in der ich hoffte Geborgenheit zu finden begann mir in regelmäßigen Abständen mit der “Faust” ins Gesicht zu schlagen:”Halt die Klappe! Tu was wir dir sagen! Wir wissen schließlich besser, was besser für dich ist und was Du brauchst.” (O-Ton!)
Naja… letztlich ging es mir psychisch immer schlechter. T. und U. waren natürlich der Meinung, dass es ausschließlich daran liegen würde, weil ich meine Versprechen gegenüber den Orden nicht einhielt. Später kamen noch Weihen hinzu, bei denen sie dann ebenfalls nur die “Schuld” bei mir suchten und sagten, dass es mir schon besser gehen würden, wenn ich endlich anfinge, meine Arbeit im Orden vernünftig zu machen.
Ich riss mir in der Zeit für den Orden die Mors auf, hab mir neben der schulisch-beruflichen Ausbildung, die ich z.T. leider auch für den Orden vernachlässigte (“Der Orden hat für dich an erster Stelle zu stehen! Dann die Schule, dann irgendwann vielleicht auch dein Partner!” O-Ton T.), die Nächte um die Ohren geschlagen, um eine Vereinssatung auf die Beine zu stellen und dann noch nebenbei die Lektionen zu bearbeiten, die noch von mir erwartet wurden…
Und wenn es nicht so lief, wie es erwartet wurde, dann wurde natürlich gleich die “Wahrheit-Ehre-Wort-“Keule herausgezaubert.
Nun… Irgendwann wurde es mir einfach zu viel. Ich legte Selbstverletzendes Verhalten an den Tag… Konnte die Nächte nicht mehr Schlafen wegen Panikattacken, war fast “dauer-dissoziiiert”, hatte Gedächtnislücken… Um es kurz zu sagen: Mir gings richtig schön schlecht.
Hinzu kamen psychosomatische Problematiken (hohes Fieber), die von Ordensseite natürlich ausschließlich auf meine angebliche Wortbrüchigkeit geschoben wurde, die vergehen würden wenn…
Ich machte mich dann rar. Die wenige Zeit, die ich mir fürs Inet nahm, verbrachte ich in einem anderen heidnischen Forum, um mich abzulenken. Ich fühlte mich unverstanden, ausgeschlossen und ungewollt.
T. schickte mir dann über das Forum diverse PN´s und später auch eMails,  in denen er dermaßen anging… Das ich irgendwann das Gefühl hatte, in mir würde etwas zerspringen.
Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen… Und ich weiss bis heute nicht, WAS genau da zerstört wurde…
Aber das war der Zeitpunkt… ja… hmmm. In dem etwas in mir starb. Und was mir heute auch große Schwierigkeiten bereitet.
Ein großes Loch, in dem sich breit macht “Wozu? Macht doch mit mir, was ihr wollt. Was ich möchte, was ich wünsche, was ich sehe, höre, denke… Das interessiert eh keinen. Warum mich noch dafür einsetzen. Es hat eh keinen Sinn.”
Sinn-losig-keit. Müdigkeit. Kraftlosigkeit. Lang versucht (für mich) zu kämpfen… Und doch niedergeschlagen.
T. brachte mich unter Beschimpfungen (er begründete es damit, dass ich Beschimpfungen bräuchte, damit ich meinen eigenen Wert erkennen könnte *brech* Xp ) dazu, dass ich mich neu und unter seinen Konditionen im Ordensforum anmeldete. Die “Wache” hatte jetzt besonderes Augenmerk auf mich,  und wir begannen alle Lektionen von vorne. In der Zwischenzeit hatte ich auf Grund meines psychischen Zustandes das Zwischenexamen an der Schule nicht bestanden und es stand die Entscheidung an, zurück nach HH zu gehen oder vielleicht mit meinem Stern, mit dem ich noch nicht lange zusammen war, und der auch ein Teil des Ordens wurde, zusammen zu ziehen.
Ich entschied mich für meinen Stern.
Umzug geplant, durchgeführt… Es begann eine Neuorientierung… Wenn ich gedacht hatte, es hätte mir nicht schlechter gehen können… Mein Zustand verschlechterte sich zusehends.

Ich versuchte ohne eine Therapie auszukommen. Auch aus dem irrsinningen Gedanken heraus “den werde ich zeigen, dass ich auch ohne Therapie über die Runden komme”. Sie warfen mir ja ständig vor, dass ich mich nur auf die Therapie zurück ziehen würde, es aber nichts bringe, weil ich gar nicht gesund werden WOLLE, sondern nur reden würde, statt an mir zu arbeiten.
Es kam dann ein Punkt, an dem es dann endgültig knallte.-Und ich den Orden dann verließ.
Mir (uns) wurde von einem Chat-Gespräch erzählt, in dem T. und U. zwei Ordensanwärtern erzählten, dass ich nur zu und mit meinem Stern zusammengezogen sei, um mich in ein gemachtes Nest zu setzen und dann von ihm schwanger werdern zu wollen. Und ich sei selbstsüchtig und würde das Kind nur vernachlässigen.
Dazu kamen noch diverse andere “Nettigkeiten” (ich hätte mir meine Weihen im Orden alle durch Lügen erschlichen z.B.)…
Ich bekomme es jetzt alles nicht mehr 100% ig zusammen… Und mir kommt auch heute noch die Galle hoch ob dieser Verlogenheit. – Aber ich hab jetzt auch kein Lust, das Chat-Protokoll (was ich noch habe, ebenso wie die Mails etc. pp.) herauszukramen, um mir den Wortlaut noch mal anzusehen (anzutun).

Ich wurde so wütend, so aufgebracht… Das ich die Brücke zum Orden entgültig abgebrochen habe. Ich fühlte mich verraten, gedemütigt und hintergangen. – Ja, und manchmal kommt dieses Gefühl noch immer in mir hoch. Ich hab die Menschen dort sehr ins Herz geschlossen gehabt, ich habe mich dort tatsächlich, trotz allem, auch wohl gefühlt und dort einen Teil meiner “Berufung” erkennen können. Ja, und mich hat der Wunsch beseelt und angetrieben, diese dort im Orden zu erfüllen…
Doch es reichte mir endgütlig. Einerseits Menschen als ehrlosbetiteln, und dann hinterrücks selbst Lügen verbreiten. *brech*
Ja.-Es triggert mich immer noch. Es sind wohl halt doch noch unwahrscheinlich viele, unausgesprochene Dinge da, die unterschwellig in mir noch herumköcheln… *gnarf*

Mein Stern verbleib noch einige Zeit im Orden, wobei sie dann auf z.T. echt hinterhältige und übelst manipulative Weise versuchten, zwischen ihm und mir einen Keil zu treiben.
Die, von heute betrachtet, lustigste Aktion von T. war zu einer Weihe von meinem Stern.
Sie fuhren gemeinsam zum Ritualplatz und T. stieg wohl (wenn ich es jetzt richtig in Erinnerung habe von den Erzählungen von meinem Stern) später aus dem Wagen aus.
Mein Stern war schon ausgestiegen, als T. ihn noch mal zurück zum Wagen rief und ihm sagte, dass ich etwas im Auto hinterlassen hätte, um ihn unter meiner Kontrolle zu haben und durch die Schilde des Ordens kommen zu können.
Er solle mal unter die Fußmatten gucken…
Unter der Beifahrer-Matte fand mein Stern dann drei Halbedelsteine (wenn ich mich recht erinnere zwei Rosenquarze und ein Bergkristall oder sowas), die noch Handwarm waren.
Mein Stern hat T. darauf hin leider nicht zur Rede gestellt. Er hatte nämlich vor der Fahrt die Fußinnenräume noch mal gesäubert *G*, und da waren sie nämlich noch nicht vorhanden.
Die andere Sache ist: Ich bin kein Stein-Mensch. Ich arbeite gern mit Kräutern, mit Rächerungen, mit Ogham oder Hieroglyphen …  Aber Steine… o.O Wie heisst es so schön “Lüg bitte etwas klüger, meine Intelligenz fühlt sich schon verar…äppelt.” Schon allein für die Blödheit, auf so plumpe Weise täuschen zu wollen, hätte T. (von heute betrachtet) eine hinter die Löffel gehört…

Nun ja. Letzt endlich ist mein Stern u.a. wegen der Manipulationsversuche dann auch aus dem Orden ausgetreten. Glücklicher Weise.-Und wir sind, entgegen der “Vorraussagen” von T. und U. immer noch zusammen. ^_^

Ehm… Ja. Aber nun bin ich doch etwas weit abgeschweift… Oder doch nicht?!
Nun, die Nacht und heut morgen habe ich damit zugebracht, diesen “toten Fleck” anzusehen. Die Frage nach dem, WAS konkrekt damals zersprungen ist… Ich kann sie immer noch nicht genau beantworten. Versuche es als “Selbstwertgefühl”, “Selbstbewusstsein” oder dergleichen zu bezeichnen… kommen dem nicht wirklich nah…
Ist es der “Antrieb”, die “Motivation”? Oder ist einfach “nur” die Quelle meiner eigenen, inneren Kraft verschüttet worden?! Ich weiss es nicht. Um das “Rätsel” entgültig zu lösen… Da fehlt mir momentan die passende Benennung, um den “Zauber” zu brechen (wie war das noch mit dem Wissen um den “Wahren Namen” und die Macht, die daraus erwächst? Xp ).

Heut morgen hab ich mit Ganeshji in der NAW damit zugebracht, eine Art “Falltür” zu öffnen, die total verrottet war…
Als wir sie öffneten, kam eine dunkle Fontäne aus… keine Ahnung was… herausgeschossen und hat alles verdunkelt.
Momentan hab ich immer noch das Gefühl, nicht richtig “sehen” zu können… Aber ich fühle mich gut und freier an.
In den “toten Fleck” scheint wieder Bewegung zu kommen und wenn ich mir so ansehe, was darin alles Verborgen war (s.o.)…
Ja, auch das ist noch ein Thema, was Heilung bedarf, und die nötig ist, auch einen Teil meiner Selbstbestimmtheit, meiner Lust und ja, auch Leidenschaft zurück zu gewinnen.
Hmm… Und auch hier spür ich wieder: Drüber zu schreiben, drüber zu “reden”… Eröffnet wieder neue Pforten, und damit neue Ansätze ;).

Ich bin gespannt, wie sich das jetzt noch weiter entwickelt :).

LG&BB
Siat

“Deine Angst lässt Dich nicht zuhören!”

Einer der seltenen Augenblicke, wenn ich in der Dusche stehe und ich mich mit Ihm unterhalte.Normaler weise ist das nicht so “mein Ding”… Was für einen Eindruck macht es schließlich auch, mit “seinen” Göttern in ganz provanen Situationen zu kommunizieren?! Normaler Weise versuche ich dem aus dem Weg zu gehen… Und wenn ich reichlich rüde bin… *hüst*
Nun, aber da stand ich nun und ließ das Wasser über mich prasseln. Reichlich Gedanken versunken, weil mich seit einigen Tagen ein bestimmtes Thema mal wieder sehr stark bewegt.
Und ich formuliere die Bitte, das mir mein Weg gezeigt werden würde.
“Du stellst die falschen Fragen!” kommt auf einmal die Antwort und lässt mich etwas verwirrt zurück.
“Du sprichst momentan so stelten zu mir.” stelle ich fest und höre ein amüsiertes Lachen (ja, Ganeshji hat sehr viel Humor). “Wenn Du keine oder die “falschen” Fragen stellst, wie soll ich oder Sie Dir antworten?”
Bevor ich zu einer entgegnung ansetzen kann, fährt er fort: “Du verehrst uns, Du bittest um Beistand und unsren Segen. Aber Du stellst uns keine konkreten Fragen. Und wenn Du es dann DOCH tust, dann hast Du so eine Angst vor unserer Antwort, das Du Dir gar keine Chance gibst, überhaupt unsere Antwort zu hören. Deine Angst lässt Dich nicht zuhören, Mahishi.” Mahishi?! Ein Wort, das ich nicht kenne, mir aber ein etwas unangenehmes Gefühl (im Sinne von ?! “verschämt”?! “verschüchtert” ?! … Ich weiss es nicht)  bereitet.
“Aber ich hab Ihr doch schon mal eine bezüglich des Themas gestellt…” “Ja, aber Devis Worte konnten Dich nicht erreichen, weil Du Dir mit Deiner Angst, eine Antwort erhalten zu können, die Deinem inneren Wissen entgegen steht, die Ohren zugehalten hast. Noch faszinierender und deutlich anstrengender ist allerdings Deine Angst davor, dass sich Dein inneres Wissen BESTÄTIGEN könnte..! Wie wär es mit mehr Vertrauen in Dich, Mahishi?”
Wieder das Thema Selbst-Vertrauen. Es schießen mir diverse Gegenargumente ein. Zweifel und Selbsthinterfragung seien schließlich wichtigt, um die Bodenhaftung nicht zu verlieren, um nicht abzuheben und im Wolkenkuckucksheim zu landen. Und somit auch von anderen ernst genommen werden zu können.
“Erst Du, dann die anderen.” entgegnet er mir und schieb auch noch gleich die Frage hinterher: “Was meinst Du, wie ernst Du andere tatsächlich nimmst, wenn Du nicht Dich und Deine Wahrnehmung, Deine Gefühle, Deine Wünsche, Bedürfnisse und ja, auch Dein Sein ernst nimmst?”
Wieder ein Treffer für Ihn. “Ich werd drüber nachdenken.”murmel ich, und fühle mich ertappt. Ich hör Ihn wieder leise Lachen:”Sicher wirst Du das, Mahishi. Du wärst nicht Du, wenn Du es nicht tun würdest.”

Einblicke in meine Glaubenskonzepte II-Die Reise beginnt

Das “Alte Ägypten” und “Geisterjäger John Sinclair”
Wie im Vor-Post kurz beschrieben, war mein “erster Kontakt” das Altägyptische Pantheon.
Ich war da etwa in der 6. Klasse (ich war da also ein Teenager von 11/12 Jahren) und wir begannen das Thema durchzunehmen. Ich weiss noch, das ich damals meinen Lehrer vor den Sommerferien fragte, was wir im kommenden Schuljahr in Geschichte durchnehmen würden, und als er mir das Thema sagte, macht ich mich dran, mich einzulesen… Und war absolut fasziniert und gefesselt… Und es war für mich ein Gefühl wie “nach Hause kommen”.
Jedes Buch, das mir damals in der Bücherei in die Hände fiel, verschlang ich. *schmunzel*
Vor allen Dingen über die altägyptische Religion, über ihre Rituale, Mythen und Weltbilder. Ich tauchte da völlig ein und hatte das Gefühl, als würden sich längst vergessene Tore wieder für mich öffnen…
Zu dieser Zeit verspürte ich zum ersten Mal “den Ruf” (*whoooo…* klingt das mysthisch.-Und abgedroschen… Aber ich weiss leider nicht, wie ich es anders nennen soll?), damals vor allen Dingen durch Bastet, Hathor und Isis.
Ich weiss gar nicht mehr, wie es dazu kam… Aber ich begann dann “im Verborgenen” mit meinen eigenen kleinen Riten für die ägyptischen Götter aus dem zusammen zu schustern, was ich so gelesen hatte.
Nach außen natürlich immer noch christlich und fein zum Gottesdienst mitgehend, rief ich auch während des Gottesdienstes ägyptische Götter und Göttinnen an, wand mich auch beim 21h-Gebet an Sie…
Für mich fühlte es sich einerseits “richtig” an… Andererseits war natürlich trotzdem die Angst vor einer Göttlichen Strafe vorhanden. Und vieles von meinen alten Glaubensvorstellungen (z.B. das “wundervolle” Schwarz-Weiss-Denken) waren ja nicht einfach “verschwunden”, sondern bekamen einfach eine andere Färbung… Wurden einfach mit übernommen.

Dieser Prozess überschnitt sich damit, dass ich durch meine langjährigste Freundin auf die Gruselromane “Geisterjäger John Sinclair” aufmerksam wurde… Und diese einfach nur verschlang. ^_^
Es kam ein Roman, in dem ein Ritual beschrieben war, mit dem ein “Gefallener Engel” beschworen wurde, und Klein-Siat´s Neugier war natürlich geweckt…
Ich hatte selbst schon bis dahin viel “gesehen”, sei es in Traumgesichten oder in “Visionen” bei Gottesdiensten oder bei anderen “Gelegenheiten”. Ich hatte meine ständige Begleiterin… Ja, und auch Engel waren mir nicht fremd. Und ich wusste auch, das man mit ihnen in Kontakt treten konnte. Zum einen war es eindeutig biblisch (ja, da tauchte dann wieder das Christliche auf XD) zum anderen entsprache es eben meinem Erleben…
Meine Schlussfolgerung war dann: “Nun, was mit “Gefallenen Engeln” funktioniert… Könnte doch auch mit anderen Engeln funktionieren.”
Ich mich also mit Kerzen und Räucherstäbchen hingesetzt und angefangen, die Engel anzurufen. Naja, damals wollte ich keinen bevorzugen und suchte eigentlich nur den generellen Kontakt.. Als guter Mensch halt…  So war dann meine “Anrufung” auch nicht an jemanden Speziellen gerichtet.
Was ich dann aber erlebte, war einfach ein Eintauchen in ein helles, strahlendes Licht, voll Liebe, Geborgenheit und Wärme.

Die Gruselromane waren dann auch der Ausschlag, warum ich begann, mich überhaupt für Magie und Hexerei zu interessieren.
Über eine Talk-Show wurde ich dann zum ersten Mal damit konfrontiert, dass es auch heute noch “neue Hexen” gebe, was mein Interesse dann noch mehr wachsen ließ und ich dann auch in der Bibliothek begann nach zu forschen… Und tatsächlich (wie auch immer das kam XD) dann auch entsprechende Bücher fand. Auch in Grabbelkisten diverser Buchhandlungen und den Bücherflohmarkt der Bücherhalle fand ich einige Bücher, die ich mir von meinem Taschengeld kaufte… Und nicht zuletzt sorgten natürlich auch hier und da Berichte in der Bravo und anderen Jugend-Magazinen ebenfalls für diverse Ideen.
Meditieren tat ich mit meinem Bruderherz, der mit Karate angefangen hatte und sich eben auch für das “Dahinter” interessierte, schon regelmäßig… Und so entwickelte sich da so was vor sich hin.

Dann kam ein Zeitpunkt, an dem meine Ma (!) bei einem sonntäglichen Mittagessen einem Onkel (Diakon in unserer Gemeinde) von mir erzählte, dass ich mich für Magie interessieren würde… Nun. Wirklich glücklich war ich darüber nicht… Zumal auch mein Opa daneben saß… Und nix dazu weiter sagte. o.O
Aber es stellte sich heraus, das er sich wohl seit etlicher Zeit ebenfalls damit auseinander setzte.
Und das auch völlig im Einklang mit der Bibel, wie er meinte. Er begründete es damit, dass er wohl mit dem Hauptapostel, zu dem mein Opa engeren Kontakt pflegte, auch über dieses Thematik gesprochen habe, und er wohl selbst nicht abgeneigt oder “unverständig” gegenüber der Thematik war… ( o.O – Nachtigall!-Ik hör Dir trappsen!)
Lange Rede, kurzer Sinn.
Das war dann der Beginn meiner Erfahrungen mit einem Teil der Hermetik. Mein Onkel gab mir einige Übungen und wir sprachen hier und da auch über die Thematik.
Leider, leider war das Ganze nicht wirklich “Gold”, da mein Verhältnis zu ihm höchst ambivalent war.
Gut, ganz werde ich über die Thematik wohl nicht rum kommen… Sie gehört halt dazu.
Nun denn: Einige Jährchen davor (ich kann mich noch immer nicht an den genauen Zeitpunkt erinnern… Es verschwimmt einfach hinter Schleiern) hat dieser Mann mich (und wie ich später erfuhr etliche andere liebe Mädels auch) sexuell missbraucht.
Nein, ich sprach zu diesem Zeitpunkt mit niemandem darüber, weil er einen derartigen unantastbaren “Heilgen-Status” in unserer Familie hatte, dass mir niemals irgendwer geglaubt hätte, geschweige denn, das es irgendwelche ernsthaften Konsequenzen gegeben hätte außer einem “Dududu!-Sowas tut man aber nicht!”.
Ich versuchte zu verdrängen, zu vergessen… Und nach Möglichkeit nie mehr allein mit ihm zu sein… Aber er versuchte trotzdem immer und immer wieder Situationen zu generieren, in denen er sich mir annähern konnte. Sei es der (etwas längere) Kuss auf den Mund zur Begrüßung vor dem Gottedienst, sei es das er mich versuchte mit Taschengeld und Süßigkeiten mal zu einem Besuch zu locken, seien es seine Anspielungen auf meine Figur (das er es ja sehr möge, wenn Frauen “frauliche” Rundungen hätten) u.a. “Kleinigkeiten” …
Und er versuchte auch mein Interesse für Magie dafür zu missbrauchen…
Ich möchte hier (momentan) nicht genauer ins Detail gehen. – Aber es ging doch in seinen Vorstellungen (was wer mir auch in (“Liebes”-)Briefen schrieb, als ich für sechs Wochen nach einem missglückten Suizidversuch zu einer Kinderkur kam) ziemlich ans Eingemachte, und hatte Züge von dem, was ich heute wohl unter “Sexualmagie” verbuchen würde…
Wobei ich noch nicht mal wirklich denke, dass es da TATSÄCHLICH darum ging, sondern schlicht und ergreifend in erster Linie darum seine perversen pädophilen Vorstellungen und Neigungen ausleben zu können…

Wie dem auch sei… Es blieb jedenfalls bei einem sehr oberflächlichen Kontakt beim Thema “(hermetische) Magie”.

Der “erste Kontakt”
Ich kam dann auf die Idee, noch mal ein etwas intensiveres, mit bewusst herbei geführter Trance ein Ritual zu gestalten, um vielleicht mal einen direkten und intensiveren Kontakt mit den ägyptischen Göttern und Göttinnen herzustellen, so wie ich ihn vom JHWH kannte… Also machte ich eines Vollmondabends auf, mein kleines Schemelchen als Altar umzufunktieren, vor dem ich gut knien konnte, stellte Bilder von Isis und Osiris drauf, stellte Teelichter davor und machte ein Trankopfer mit Wasser bereit…

Joa… Und dann kniete ich mich in der typischen Libationshaltung nieder und fokussierte mich auf die Beiden.

Nun, um nicht völlig auszuschweifen… Der Kontakt, der sich dann einstellte war so intensiv, so aufwühlend und “erschreckend”… Das es mich dann erst Mal wieder für einige Jährchen in den (etwas extremern) christlichen Glauben trieb.
Wenn ich heute so darüber nachdenke, dann mag dieser “Schrecken” vielleicht damit zusammen hängen, das halt tatsächlich von jemand anderem als von JHWH eine Resonanz und eine Antwort kam.
Youtube und das Inet sind voll von ähnlichen Berichten, wo die Menschen sich wieder zum “wahren Glauben” bekehrten, weil sie plötzlich die Erfahrung machen (das ist jedenfalls meine Meinung aus meinem Erleben), dass sie Antwort(en) oder eine anders geartete Reaktion auf ihre Rituale erhalten. Berichte von “Schatten” und/oder anderen Erscheinungen sind da auch in vielen Variationen zu finden.

Ein weiterer Punkt, warum ich vermutlich auch diese “Flucht” in das Bekannte antrat lag vermutlich mit diversen “Geschichten” zusammen, die sich in meinem Leben ereigneten, auch wenn diese etwas vor diesem Ereignis lagen, und sich schlicht und ergreifend langsam und stetig akkumulierten.
Eben der sexuelle Missbrauch, dann Mobbing in der Schule, überfordert und, egal was ich tat, nie “richtig” und “genug seiend” fühlend, war alles dabei.
Wenn ich etwas “ungnädig” mit mir bin (oder ist es einfach nur “objektiv”?!), dann machte ich einige Zeit sowas ähnliches wie einen religiösen Eifer durch, und würde es heute auch als ein “Symptom” meiner posttraumatischen Belastungsstörung betrachten, die sich damals so nach und nach manifestierte.
Gut, es war eh normal, dass vieles von meinem christlichen Glauben, von meinem Bibelwissen usw. in meinen Alltag, in meine Schule usw. einfließen ließ.
Aber irgendwie bekam es bezüglich mir selbst alles ein etwas anderen Touch…
Nun, aber vielleicht werde ich davon mal ein anderes Mal berichten…

Und trotzdem… Die Göttin ließen mich nie wirklich los. Die “Unbekannte” (heute bezeichne ich Sie als “Adi-Shakti”, weil dieser Begriff einfach genau das wiederspiegelt, wie ich Sie erlebe…) begegnete mir immer öfter in meinen Träumen und in Mediationen, in Gesichten…
Vor vielen Jahren las ich mal einen Spruch, der Sinn gemäß beinhaltet, dass die Göttin, den oder die Sie einmal gerufen hat, nicht mehr loslässt. – Nun. So in etwa fühlt(e) es sich für mich an.
Nun, mein Interesse an anderen Religionen war seit meinem Erlebnis mit dem Alten Ägypten sehr, sehr stark. Ich verschlang alles, was mir so zu Alten und anderen Relgionen in die Finger viel.
Wie nun alles in der Reihenfolge verlief… ich kann es heute (leider) nicht mehr rekonstruieren. Diese “Amnesie” ist leider noch immer ein Überbleibsel des Traumas.-Und ob sich die vollständig aufheben wird… Ich weiss es nicht. Und ich habe manchmal Zweifel, ob ich das überhaupt möchte… Doch anderes Thema.

Es vergingen so einige Jahre, in denen ich immer mal wieder mit dem Thema Göttin, Gott, Magie, Hexerei etc. in Verbindung kam. Zwischen durch kam es sogar, das mir meine Ma von ihren eigenen Erfahrungen mit einer Freundin erzählte, und versuchte die “Schuld” für mein “okkultes Interesse” auch ein wenig darin zu suchen, das sie sich wohl mit diesen Dingen beschäftigte, als sie mit mir schwanger war…
Es kam bei den Gesprächen heraus, dass sie wohl (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) Tischerücken gemacht hatten, und der Geist, den sie gerufen hatten, wohl nicht mehr “gebannt” werden konnte.
So verrückt, wie es klingt, aber es erklärte für mich zumindest so einiges, was ich in unserer damaligen Wohnung so wahrnahm und mich hier und da nicht ruhig schlafen oder allein zu Hause gelassen hatte…

Um mich wieder vorsichtig an das Thema “Göttin” (neben Gott *G*) heranzutasten, sah ich zu, dass ich mich damit auseinandersetzte, was es denn für “gute” Göttinnen gab.
Göttinnen, die mit Fruchtbarkeit, Leben, Liebe, Schutz, Freude, Musik, Tanz… Also allen Dingen in Zusammenhang standen, die so gern als “gut” und “erstrebenswert” erachtet wurden/werden, waren dann natürlich etwas, womit ich mich mit “gutem Gewissen” beschäftigen “durfte” (schließlich war es ja “gut” und “licht”und somit für mein Seelenheil ungefährlich), während ich
Göttinnen, die mit Tod, Krankheit, Krieg usw. in Zusammenhang standen mied, weil diese Dinge ja “böse” und “dämonisch” waren.
Ich traf das erste mal auf die Avalon-Romane von MZB, die mich, wie so viele, total verzauberten. Und mich in meinem tiefsten Inneren berührten.
Zumal ich das erste Mal Worte für das zu finden, was ich in den Jahren davor alles erlebt hatte.
Der heute in der Heiden”szene” immer wieder so heiß diskutierte Phrase “Alle Götter sind ein Gott, alle Göttinnen sind eine Göttin. Und zusammen sind Sie eins.” barg (und brigt) eine Wahrheit in sich, die so 100%ig mit meinem subjektiven Erleben des Göttlichen in Form von Göttin und Gott übereinstimmte, das ich fast davon schockiert war. Aber das wird noch ein eigenes Thema werden ;).

Da ich versuchte, mich auf der “Weißen”, also der “Guten Seite” aufzuhalten, suchte ich natürlich dann auch ganz gezielt danach. Traf dann auf die Bücher von Sandra und von Thea… die mich aber nie wirklich ganz überzeugten. Besonders nervte es mich an, dass man bei Thea immer wieder gezwungen ist, ihre Öle etc. pp. für die von ihr dargebotenen Rituale zu kaufen. Do it yourself.-“Dann weisst Du, was Du auch bekommst.” Das Gefühl hatte ich damals schon.

Nun, meine “Schlingerei” ging langsam zuende, als mein Opa 2001 verstarb.
Ich hatte da schon eine Weile keinen wirklich “festen” Bezug mehr zum christlichen Pfad als einen Weg, auf dem ich mich “heimisch” und wohl fühlte. Mit Opis Tod löste sich auch das Band, was mich damals noch eher (wohl auch aus Loyalität zu meinem Opi) an der Gemeinschaft hielt.

Ich wusste zwar noch nicht, wohin mich mein Weg bringen würde… Aber ich wusste, dass ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren konnte, weiter den Glauben an etwas vorzuspielen, das weder meinem Erleben entsprach, noch dem, was ich “sah” und vom Göttlichen “gezeigt” bekam.

Nun, aber wie es weiterging, könnt Ihr dann im nächsten Post lesen ;).

BB und LG

Siat