Von alten Wunden und der Heilung

Die vergangene Nacht und der heutige Vormittag hatte es mal wieder ziemlich in sich.
Es ist derzeit einfach so viel in Bewegung, an so vielen unterschiedlichen Baustellen, die aber alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen.
So wie diese, an der “wir” heute wieder zu Gange waren.

Wo diese Baustelle ihre Ausläufer überall drin hat… das kann ich gar nicht aufzählen. Aber sie blockiert mich hinsichtlich meines Berufes, meiner Spiritualität und hat natürlich auch in meinem Verhalten ggü. anderen so ihre Auswirkungen, weil sie abzielt auf mein Selbstvertrauen, mein Selbstbewusstsein und auch meine Wahr-nehmung, bzw. dem Vertrauen auf meine Wahrnehmung.
Der Punkt, an dem wir waren, hatte dieses Mal relativ wenig mit anerzogenen/in der Kindheit und der Jugend erworbenen Verhaltens-und Denkmustern zu tun, sondern mit Erlebnissen in einem neodruidischen Orden.
Als ich Ende 2003/Anfang 2004 den Ordensleiter über das Inet kennenlernte, war ich psychisch sehr instabil. Die Mauer, die ich zur Verdrängung des Missbrauchserlebnisses eigentlich ziemlich gut errichtet glaubte, hatte durch ein Gespräch meiner Cousine mit mir etwa ein Jahr vorher, erhebliche Risse bekommen. Flash-backs traten immer häufiger auf, ebenso wie Dissoziationen…
T. war mir, auch wenn mir seine Ansichten etwas seltsam vorkamen, sehr sympathisch. Und er hatte sehr schnell raus, von heute betrachtet, mit was er mich bekam: Meiner Suche nach einer spirituellen Heimat, nach Geborgenheit, Sicherheit und Halt. Und ja, auch bei meiner Suche nach meiner “Bestimmung”, deren Ruf mich zu dem Zeitpunkt schon ziemlich lange begleitete.
In dieser Gemeinschaft, bei meinen dortigen “Lehrern” begann ich mich das erste Mal auch gegenüber anderen zu öffnen und von meinem Missbrauchserlebnis zu erzählen. Doch statt Unterstützung und Hilfe zu finden, wurde der Spieß umgedreht. Ob ich glaubte, dass ich die Einzige sei, der so etwas widerfahren wäre. Es gebe genügend andere und die täten nicht so rumjammern wie ich.-Das war noch die “harmloseste” Reaktion darauf.
Ich sollte die Klappe halten, weil das drüber Reden nicht helfen, sondern nur von meiner Unwilligkeit des Loslassens künden würde.

Zeitgleich hatte ich wieder mit einer Therapie begonnen, deren Schwerpunkt allerdings (leider) nicht auf der Trauma-Verarbeitung lag, sondern ausschließlich auf dem Thema Depression. Aber der Tenor meiner Therapeutin war, “rede drüber! Erst durch das Reden kann man sich das ansehen und langsam verarbeiten”.
Toll.-Da stand ich dann nun. Die professionell-therapeutische Seite sagte: “Rede!”-Die andere Seite, zu der ich gehören wollte weil sie einen Rahmen bot, in der ich hoffte Geborgenheit zu finden begann mir in regelmäßigen Abständen mit der “Faust” ins Gesicht zu schlagen:”Halt die Klappe! Tu was wir dir sagen! Wir wissen schließlich besser, was besser für dich ist und was Du brauchst.” (O-Ton!)
Naja… letztlich ging es mir psychisch immer schlechter. T. und U. waren natürlich der Meinung, dass es ausschließlich daran liegen würde, weil ich meine Versprechen gegenüber den Orden nicht einhielt. Später kamen noch Weihen hinzu, bei denen sie dann ebenfalls nur die “Schuld” bei mir suchten und sagten, dass es mir schon besser gehen würden, wenn ich endlich anfinge, meine Arbeit im Orden vernünftig zu machen.
Ich riss mir in der Zeit für den Orden die Mors auf, hab mir neben der schulisch-beruflichen Ausbildung, die ich z.T. leider auch für den Orden vernachlässigte (“Der Orden hat für dich an erster Stelle zu stehen! Dann die Schule, dann irgendwann vielleicht auch dein Partner!” O-Ton T.), die Nächte um die Ohren geschlagen, um eine Vereinssatung auf die Beine zu stellen und dann noch nebenbei die Lektionen zu bearbeiten, die noch von mir erwartet wurden…
Und wenn es nicht so lief, wie es erwartet wurde, dann wurde natürlich gleich die “Wahrheit-Ehre-Wort-“Keule herausgezaubert.
Nun… Irgendwann wurde es mir einfach zu viel. Ich legte Selbstverletzendes Verhalten an den Tag… Konnte die Nächte nicht mehr Schlafen wegen Panikattacken, war fast “dauer-dissoziiiert”, hatte Gedächtnislücken… Um es kurz zu sagen: Mir gings richtig schön schlecht.
Hinzu kamen psychosomatische Problematiken (hohes Fieber), die von Ordensseite natürlich ausschließlich auf meine angebliche Wortbrüchigkeit geschoben wurde, die vergehen würden wenn…
Ich machte mich dann rar. Die wenige Zeit, die ich mir fürs Inet nahm, verbrachte ich in einem anderen heidnischen Forum, um mich abzulenken. Ich fühlte mich unverstanden, ausgeschlossen und ungewollt.
T. schickte mir dann über das Forum diverse PN´s und später auch eMails,  in denen er dermaßen anging… Das ich irgendwann das Gefühl hatte, in mir würde etwas zerspringen.
Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen… Und ich weiss bis heute nicht, WAS genau da zerstört wurde…
Aber das war der Zeitpunkt… ja… hmmm. In dem etwas in mir starb. Und was mir heute auch große Schwierigkeiten bereitet.
Ein großes Loch, in dem sich breit macht “Wozu? Macht doch mit mir, was ihr wollt. Was ich möchte, was ich wünsche, was ich sehe, höre, denke… Das interessiert eh keinen. Warum mich noch dafür einsetzen. Es hat eh keinen Sinn.”
Sinn-losig-keit. Müdigkeit. Kraftlosigkeit. Lang versucht (für mich) zu kämpfen… Und doch niedergeschlagen.
T. brachte mich unter Beschimpfungen (er begründete es damit, dass ich Beschimpfungen bräuchte, damit ich meinen eigenen Wert erkennen könnte *brech* Xp ) dazu, dass ich mich neu und unter seinen Konditionen im Ordensforum anmeldete. Die “Wache” hatte jetzt besonderes Augenmerk auf mich,  und wir begannen alle Lektionen von vorne. In der Zwischenzeit hatte ich auf Grund meines psychischen Zustandes das Zwischenexamen an der Schule nicht bestanden und es stand die Entscheidung an, zurück nach HH zu gehen oder vielleicht mit meinem Stern, mit dem ich noch nicht lange zusammen war, und der auch ein Teil des Ordens wurde, zusammen zu ziehen.
Ich entschied mich für meinen Stern.
Umzug geplant, durchgeführt… Es begann eine Neuorientierung… Wenn ich gedacht hatte, es hätte mir nicht schlechter gehen können… Mein Zustand verschlechterte sich zusehends.

Ich versuchte ohne eine Therapie auszukommen. Auch aus dem irrsinningen Gedanken heraus “den werde ich zeigen, dass ich auch ohne Therapie über die Runden komme”. Sie warfen mir ja ständig vor, dass ich mich nur auf die Therapie zurück ziehen würde, es aber nichts bringe, weil ich gar nicht gesund werden WOLLE, sondern nur reden würde, statt an mir zu arbeiten.
Es kam dann ein Punkt, an dem es dann endgültig knallte.-Und ich den Orden dann verließ.
Mir (uns) wurde von einem Chat-Gespräch erzählt, in dem T. und U. zwei Ordensanwärtern erzählten, dass ich nur zu und mit meinem Stern zusammengezogen sei, um mich in ein gemachtes Nest zu setzen und dann von ihm schwanger werdern zu wollen. Und ich sei selbstsüchtig und würde das Kind nur vernachlässigen.
Dazu kamen noch diverse andere “Nettigkeiten” (ich hätte mir meine Weihen im Orden alle durch Lügen erschlichen z.B.)…
Ich bekomme es jetzt alles nicht mehr 100% ig zusammen… Und mir kommt auch heute noch die Galle hoch ob dieser Verlogenheit. – Aber ich hab jetzt auch kein Lust, das Chat-Protokoll (was ich noch habe, ebenso wie die Mails etc. pp.) herauszukramen, um mir den Wortlaut noch mal anzusehen (anzutun).

Ich wurde so wütend, so aufgebracht… Das ich die Brücke zum Orden entgültig abgebrochen habe. Ich fühlte mich verraten, gedemütigt und hintergangen. – Ja, und manchmal kommt dieses Gefühl noch immer in mir hoch. Ich hab die Menschen dort sehr ins Herz geschlossen gehabt, ich habe mich dort tatsächlich, trotz allem, auch wohl gefühlt und dort einen Teil meiner “Berufung” erkennen können. Ja, und mich hat der Wunsch beseelt und angetrieben, diese dort im Orden zu erfüllen…
Doch es reichte mir endgütlig. Einerseits Menschen als ehrlosbetiteln, und dann hinterrücks selbst Lügen verbreiten. *brech*
Ja.-Es triggert mich immer noch. Es sind wohl halt doch noch unwahrscheinlich viele, unausgesprochene Dinge da, die unterschwellig in mir noch herumköcheln… *gnarf*

Mein Stern verbleib noch einige Zeit im Orden, wobei sie dann auf z.T. echt hinterhältige und übelst manipulative Weise versuchten, zwischen ihm und mir einen Keil zu treiben.
Die, von heute betrachtet, lustigste Aktion von T. war zu einer Weihe von meinem Stern.
Sie fuhren gemeinsam zum Ritualplatz und T. stieg wohl (wenn ich es jetzt richtig in Erinnerung habe von den Erzählungen von meinem Stern) später aus dem Wagen aus.
Mein Stern war schon ausgestiegen, als T. ihn noch mal zurück zum Wagen rief und ihm sagte, dass ich etwas im Auto hinterlassen hätte, um ihn unter meiner Kontrolle zu haben und durch die Schilde des Ordens kommen zu können.
Er solle mal unter die Fußmatten gucken…
Unter der Beifahrer-Matte fand mein Stern dann drei Halbedelsteine (wenn ich mich recht erinnere zwei Rosenquarze und ein Bergkristall oder sowas), die noch Handwarm waren.
Mein Stern hat T. darauf hin leider nicht zur Rede gestellt. Er hatte nämlich vor der Fahrt die Fußinnenräume noch mal gesäubert *G*, und da waren sie nämlich noch nicht vorhanden.
Die andere Sache ist: Ich bin kein Stein-Mensch. Ich arbeite gern mit Kräutern, mit Rächerungen, mit Ogham oder Hieroglyphen …  Aber Steine… o.O Wie heisst es so schön “Lüg bitte etwas klüger, meine Intelligenz fühlt sich schon verar…äppelt.” Schon allein für die Blödheit, auf so plumpe Weise täuschen zu wollen, hätte T. (von heute betrachtet) eine hinter die Löffel gehört…

Nun ja. Letzt endlich ist mein Stern u.a. wegen der Manipulationsversuche dann auch aus dem Orden ausgetreten. Glücklicher Weise.-Und wir sind, entgegen der “Vorraussagen” von T. und U. immer noch zusammen. ^_^

Ehm… Ja. Aber nun bin ich doch etwas weit abgeschweift… Oder doch nicht?!
Nun, die Nacht und heut morgen habe ich damit zugebracht, diesen “toten Fleck” anzusehen. Die Frage nach dem, WAS konkrekt damals zersprungen ist… Ich kann sie immer noch nicht genau beantworten. Versuche es als “Selbstwertgefühl”, “Selbstbewusstsein” oder dergleichen zu bezeichnen… kommen dem nicht wirklich nah…
Ist es der “Antrieb”, die “Motivation”? Oder ist einfach “nur” die Quelle meiner eigenen, inneren Kraft verschüttet worden?! Ich weiss es nicht. Um das “Rätsel” entgültig zu lösen… Da fehlt mir momentan die passende Benennung, um den “Zauber” zu brechen (wie war das noch mit dem Wissen um den “Wahren Namen” und die Macht, die daraus erwächst? Xp ).

Heut morgen hab ich mit Ganeshji in der NAW damit zugebracht, eine Art “Falltür” zu öffnen, die total verrottet war…
Als wir sie öffneten, kam eine dunkle Fontäne aus… keine Ahnung was… herausgeschossen und hat alles verdunkelt.
Momentan hab ich immer noch das Gefühl, nicht richtig “sehen” zu können… Aber ich fühle mich gut und freier an.
In den “toten Fleck” scheint wieder Bewegung zu kommen und wenn ich mir so ansehe, was darin alles Verborgen war (s.o.)…
Ja, auch das ist noch ein Thema, was Heilung bedarf, und die nötig ist, auch einen Teil meiner Selbstbestimmtheit, meiner Lust und ja, auch Leidenschaft zurück zu gewinnen.
Hmm… Und auch hier spür ich wieder: Drüber zu schreiben, drüber zu “reden”… Eröffnet wieder neue Pforten, und damit neue Ansätze ;).

Ich bin gespannt, wie sich das jetzt noch weiter entwickelt :).

LG&BB
Siat

6 Gedanken zu „Von alten Wunden und der Heilung“

  1. Eine heftige Geschichte, ich kann sie aber gut nachvollziehen.
    Hör auf keinen Fall auf mit Ganesha weiter daran zu graben, zu arbeiten, zu suchen. Ich denke er kann dir da wirklich helfen. Ich habe, als ich es endlich zugelassen habe, sehr gute Erfahrung mit Loki diesbezüglich gemacht und das hat diese Starre… diese massive Dunkelheit in Bewegung gebracht.
    Wir brauchen manchmal Zeit um den richtigen Moment für den Durchbruch zu finden. Wenn der Zeitpunkt da ist, dann ist auch der Mut da. Und die Wege werden frei sein.

    1. Nein, aufhören werd ich da sicherlich nicht. Dafür bin ich jetzt auch schon “zu weit” gegeangen. Vielleicht kennst Du das auch. Ein “Zurück” scheint es nur bis zu einem gewissen Punkt zu geben. Und dann läuft es einfach weiter. Vielleicht mal stockender und “zäher”… aber wirklich aufzuhalten ist dieser Prozess dann nicht mehr.
      Zumindest, wenn man sich dazu entschieden hat, Veränderungsprozesse zuzulassen.

      Nur wär es mir manchmal lieb, wenn nicht ALLES auf einmal kommen würde… XD

  2. Hallo Drachenfreundin,

    Das ist ja ganz schön viel und heftig, vielleicht ist deshalb meine Antwort so lang geworden?
    Ich habe auch eine ziemlich lange Therapiezeit hinter mir – die inzwischen schon viele Jahre zurückliegt. Das Fokussieren auf Depression kommt mir auch wenig konstruktiv vor – die hat schließlich Ursachen. Wobei mir aber auch der Begriff der spirituellen Depression begegnet ist, wobei der Sinn (also das Ziel!) darin besteht, sich von der Außenwelt ab und der Innenwelt zuzuwenden.
    Was die spirituelle Suche nach Orientierung betrifft, bin ich zu meinem Glück nicht in die Falle getappt, mich einer so geschlossenen Gruppe anzuschließen. Eine Zeitlang fühlte ich mich vom Buddhismus angezogen, aber dann lernte ich eine Frau kennen, die regelmäßig zu einer Gruppe ging und sich über die Hierarchie und männliche Dominanz dort beklagte. Nein, danke.

    Zurück zum Thema Therapie: danach habe ich mich sehr intensiv mit Astrologie beschäftigt, anfänglich als Weg, mich selbst besser kennen zu lernen, was sehr hilfreich war. (Wir leben ja in einer gesellschaft, die sehr auf Leistung orientiert ist, also auf Machen, Tun, Erreichen, Kontatkte.) Ich glaube, erst da habe ich wirklich akzeptiert, dass ich eben sehr introvertiert bin und nicht ständig auf Äußeres ausgerichtet sein kann. Das würde mich krank machen.
    Selbstverständlich habe ich Astrologie auch benutzt, um mir familiäre Muster anzusehen, dabei aber irgendwann auch realisiert, dass es einen Punkt gibt, um mit dem ständigen Analysieren Schluss zu machen. Und das gleiche gilt wohl auch für längere Therapien: Das ständige Rumwühlen in den alten Mustern führt dann nur noch zur Verfestigung anstatt dazu, die Erkenntnisse als Sprungbrett zu benutzen.
    Danach habe ich dann astrologische Beratungen angeboten, aber der Blick auf das eigene Horoskop geriet dabei ziemlich in den Hintergrund.
    Wann dieser Punkt, unter Therapien oder Analysen einen Schlussstrich zu ziehen, erreicht ist, kann natürlich nur jeder für sich selbst entscheiden, aber aus eigener Erfahrung und aus Astro-Sicht kann ich sagen, dass man sich auch nicht davon erschüttern lassen sollte, wenn der „alte Kram“ sich dann doch wieder meldet. Das dürfte in der letzten Zeit vielen passiert sein (wir hatten eine sehr „aufgeladene“ Mond- und Sonnenfinsternis, worauf dann vor einigen Tagen noch eine weitere Mondfinsternis folge. Meine eigene Erfahrung damit ist, dass ein nochmaliges Ansehen der alten Muster noch tiefer geht (vor allem emotional) aber auch zu einem entsprechend grümdlichen Loslassen führen kann.
    Und noch ein letzter Kommentar zur rebellischen Haltung: „Dann mach ich das eben allein – ohne therapeutische Begleitung!“ Im Trotz steckt sehr viel Kraft.

    Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg

    Frida

    1. Hallo Frida,
      danke für Deine lange und sehr interessante Antwort. 🙂

      “Spirituelle Depression” ist ein interessantes Stichwort.
      Von heute betrachtet denke ich, dass ich durch einiges eben auch einfach “durch musste”, weil es zu meiner spirituellen Entwicklung, zu meinem “Erwachen” gehörte… Und mit Sicherheit auch z.T. von Weihen/Initiationen die ich erhielt, ausgelöst und/oder zumindest verstärkt worden ist.
      Ich denke, solche Prozesse sind tatsächlich auch nötig, um sich “frei” machen zu können. Schließlich sind solche Erlebnisse mit diversen daraus entstandenen Gefühlen und Denkmustern verhaftet, die das gesamte weitere Leben (z.T. sehr entscheidend) (mit)beeinflussen.

      Was “die Falle” geschlossene Gruppe angeht… Hmm. Ich hab da generell nichts gegen. Ich bin eigentlich schon ein Gruppen-Mensch. Und ich finde, grade wenn es um spirituell-magisch-rituelles Arbeiten geht, ist eine gewisse “Geschlossenheit” auch nötig, eben WEIL es zu sehr starken, tief im Inneren berührenden Erlebnissen, Aufbrechen von Gefühlen/alten Verletzungen etc. kommen kann.
      Eine geschlossene Gruppe ist nicht automatisch “schlecht”, weil sie geschlossen ist ;).
      Das Problem ist eher herauszufinden, ob und in welcher Weise Mitglieder (incl. dem/r “Leiter/in” übergriffig und missbräuchlich wird. Und das steht leider keinem auf die Nase oder auf die Stirn geschrieben. Egal ob in einer geschlossenen oder offen Gruppe.
      Und ich bin ein Mensch, der sich gern auch sein eigenes Urteil bildet. Mich da nur auf die Aussagen eines einzelnen Menschen zu verlassen… Entspricht nicht meinem Naturell. – Schon gar nicht, wenn es um einen spirituellen Weg geht, der mich interessiert.
      Hätte ich solch eine Frau getroffen wie Du, ich hätte mir die Gruppe trotzdem angeschaut, und wenn das erzählte zutreffen ist, hätte ich mich erst mal nach einer anderen Gruppe umgeschaut oder halt angefangen, Buddhismus allein zu praktizieren in der Art, wie ich es für richtig halte. “Den” Buddhismus gibt es ja schließlich auch nicht, und es gibt ja auch genügend Menschen, die ohne Gruppe praktizieren ;).
      Und eigentlich gehört der Buddhismus ja auch (ähnlich wie der Hinduismus) ja auch zu den Religionen, die Platz für eine Viiiiiiielzahl von Praktiken und Anschauungen haben ;).

      Hmm… ob das ständige Rumwühlen in alten Mustern tatsächlich dazu führt, dass diese sich verfestigen… Ich bin da nicht ganz dieser Meinung. Wobei die Frage ist, was man unter “Rumwühlen” versteht.-Und ob diese Definition dann auch für jeden gleich anwendbar ist.
      Wenn mir etwas auffällt an limitierenden Denkmustern oder an Verhaltensmustern, dann schau ich nach und “grabe”. Manchmal mit Abständen, manchmal so lang, bis ich habe “was ich brauche” um das dann verändern zu können.
      Ich könnte zumindest nicht bestätigen, dass sich alte Muster verfestigt haben. Im Gegenteil.
      Aber ich hab auch im Laufe der Jahre gelernt, auch einfach zu “lassen”. Manche Dinge, wenn sie mal angekratzt sind, können sich auch von allein lösten… (oder es ändert sich mein Verhältnis zu ihnen ^_^ ).
      Aber letztlich denke ich, gibt es da kein Patentrezept. Die Wege zur Heilung und Ganzwerdung sind da sehr individuell. Und was dem einen gut tut, muss für den anderen noch lang nicht so sein.

      Deinen Weg über die Astrologie finde ich sehr interessant. Ich selbst hab bezüglich der Astrologie nicht wirklich den Zugang. Meiner hat mich da tatsächlich fast ausschließlich über die psychologische Seite geführt. Sehr zielführend ist und war dabei bei mir die Arbeit über die Auflösung von (psychologischen) Glaubenssätzen und den damit verbundenen Gefühlen (um es mal sehr vereinfacht auszudrücken). Geht Richtung DBT (Dialektisch-Behaviorale Therapie) und ein wenig NLP.

      Die Frage ist, ob “Therapie” tatsächlich zu Ende ist? Zumindest habe ich gemerkt, dass meine Therapeutin mir zwar (so wie es m.M.n sein sollte) sehr, sehr viele Denkanstöße gegeben hat, aber mich ansonsten selbst hat meine Weg zur Heilung finden und gehen ließ.
      Eine Therapeutin im wahrsten Sinne des Wortes (therapein=”begleiten, zur Seite stehen”).-Und ich merke, dass die von ihr, nein-eigentlich von uns, angestoßenen Prozesse zum Teil immer noch im Gang sind. Manche haben sich verändert, manche haben aufgehört, wieder andere arbeiten noch oder beginnen, ihr Wirkungsfeld zu erweitern.
      Ich find das gut. Für mich bedeutet dies “Bewegung” und “Veränderung”. 😉
      Und letztlich, so finde ich, stolpert man ggf. immer mal wieder in seinem Leben über Denkmuster/”Glaubens”muster, die einen limitierenden Einfluss auf das Leben haben (können).
      Und ja, dass ein nochmaliges Ansehen von alten Mustern noch tiefer geht (gehen kann), kann ich nur bestätigen.

      Du schriebst zur “rebellischen Haltung”, dass im Trotz sehr viel Kraft steckt. Ja, das stimmt :).
      Aber es hat, m.M.n., auch alles seine Zeit. “Damals” war dieses Zeit eher unproduktiv und hat mich, im Gegenteil, im wahrsten Sinne des Wortes soweit an den Rand des Wahnsinns gebracht, dass ich vor dem Bahngleis stand und mir vor der Entscheidung stand, zu springen… oder mir Hilfe zu holen.
      Die Frage ist, was die Intention dieser “Haltung” ist. Wenn diese keinen echten und stabilen Grund im eigenen Selbst hat, oder gar die Intention nur daraus entspring, “anderen etwas beweisen zu müssen”, dann “verpufft” diese Kraft oder läuft vielleicht gar in eine Richtung, die kontraproduktiv oder gefährlich enden kann.

      Auch Dir alles Gute auf Deinem Weg 🙂

      LG
      Siat

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