“Neue” Götter-Gestalten

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Es ist schon eine Weile her, dass ich über andere Blogs, denen ich folge, mitbekam, dass in der (wenn ich es jetzt richtig im Kopf hab, es ist wie gesagt schon etwas her) amerikanischen Lokean-Community eine Diskussion darüber herrscht(e), ob man “Comic”-“Götter” verehren dürfe. – In dem Fall ging es um Loki.
Ich erhielt z.T. den Eindruck, dass es schon an einem Sakrileg grenzte, solche Gedanken zu hegen, in Betracht zu ziehen oder gar diese Form eines Gottes als “angemessen” zu betrachten.

Diese Diskussion habe ich mit Verwunderung und schon auch mit einem großen Interesse verfolgt.-Und mit einer gewissen Faszination, weil (mir) vor Augen geführt wird, wie konservativ manche Menschen oder “Kreise” innerhalb “des Heidentums” doch eingestellt sind.Ich stelle mir dann manchmal die Frage, ob “unsere” Altvorderen da tatsächlich so einen Tanz aufgeführt hätten, wie er zum Teil heute veranstaltet wird.

Schau ich in “den” Hinduismus (der für mich (mit anderen Ausnahmen) zu DEN tatsächlich, nachweislich ununterbrochen überlieferten heidnischen Traditionen zählt) dann beobachte ich, dass es diese Art von “Berührungsängsten” dort offenbar nicht gibt. Sei es in der Darstellung der Göttinnen und Götter, aber auch in Hinblick auf Verfilmungen.
Es geht sogar soweit, das durch Filme wenig bekannte Gottheiten zu den hochverehrtesten Gottheiten werden können, wie es z.B. bei Santoshi Mata  der Fall war.

 

Bisher hab ich noch keine wirklich befriedigende Antwort darauf bekommen, warum es offenbar für  (manche) “neue Heiden” so schwer zu sein scheint, sich mit “neuen” Darstellungsformen oder “Erscheinugsweisen” der Götter und Göttinnen anzufreunden.

Ja sicher, ich hab auch so meine persönlichen “Do-and-Don´t”s.-Aber letztlich erlebe ich es zumindest so, dass die Göttlichen viele Erscheinungsformen haben und annehmen können, und das es oftmals einfach “nur” unser kleines, beschränktes Vorstellungsvermögen ist, das dieses und jenes für “unmöglich” hält.

Mein Opa pflege zu sagen: “Bei Gott ist kein Ding unmöglich.”-Ja, so erlebe ich es auch.

Vielleicht nützt es manchmal die Spannungen etwas rauszunehmen, wenn man sich vor Augen hält, dass die Göttlichen eben doch zu mehr fähig sind, als wir uns vorstellen können?

 

 

LG&BB
Siat

18 Gedanken zu „“Neue” Götter-Gestalten“

      1. Ne wirklich, mir ging es genauso als ich damals darüber schrieb. Ich finde die ganze Diskussion albern und traurig. Ich denke, dass unsere Götter(Bilder) einer Evolution unterliegen und dass sie sich in dem manifestieren was uns anspricht. Und wenn das nun ein Marvel-Loki ist, dann bitte. 🙂 Der hat dem rothaarigen Loki auf jeden Fall sehr viel Zulauf gebracht 😀 und Seinen Kult ordentlich angekurbelt.

        1. Ja, ähnlich sehe ich das auch. @ Manifestation als das was uns entspricht.

          Und wenn Sie uns eben nur durch eine bestimmte Gestalt erreichen… Dann ist es eben so.
          Ich finds dann aber immer etwas.. äh… nervig, wenn man seine persönliche Offenbarung als “die einzig Wahre” hinstellt, und diese dann am Besten noch so verkauft, dass diese bereits seit Jahrtausenden so verbreitet gewesen ist.
          *seufz*

          1. XD
            Ach, mögen sie das ruhig denken.
            Wenn das ihre persönliche “Offenbarung” ist…
            Ich versteh immer nicht, warum es aber offensichtlich so “uncool” oder “schlimm” ist, auch dazu zu stehen, dass es eben “persönliche Wahrheit” ist.
            Hmm… Mag aber vielleicht auch daraus resultieren, dass es genügend gibt, die der UPG, sagen wir es “nett”, kritisch gegenüber stehen…

          2. ja… dabei vergessen die meisten, dass viele griechische Mythen usw. UPG sind. Ein Dichter konnte sich ne Story einfach ausdenken und man hat ihm damals geglaubt, dass er von den Göttern inspiriert war.

          3. *g* Nicht nur bei den Griechischen.
            Letztlich ist jeder Mythos Mensch-gemacht.
            Aber leider haben bei manchen Heiden ja mittlerweile Mythen den Status der Bibel…

          4. 😀 Hehehe.
            Und auch wenn manche es gern versuchen abzustreiten… Soviele Unterschiede gibts dann leider auch nicht zu den abrahaminischen Religionen… :/
            Jedenfalls vom Verhalten her… :p

  1. Ich hab mal wieder von nix was mitbekommen 😀
    hmm.. ich finde es aber auch recht seltsam Tom Hiddleston in seiner Rolle als “Marvel-Loki” “anzubeten” ^^ wobei ich das in einer gewissen Art und Weise auch tu *Fangirl Modus an* 😀 , aber nicht.. SO, oder O__o.. haha.

    1. *lach*
      Naja, aber letztlich… Ist auch das “nur” eine Form, oder?
      Und wenn jemandem Loki (oder eine andere Gottheit) in dieser Gestalt erscheint..?!

      Mir persönlich erscheinen “meine” Göttinnen und Götter zwar eher “klassisch”… Aber d.h. nicht, das es so bleibt. *G*
      Dazu trau ich Ihnen zu viel zu *lach* *flööööt* XD

  2. Die Leute, die da sehr lautstark diese extremen Meinungen vertreten haben, sind meiner Meinung nach erstens in der Minderheit, und zweitens nicht mehr ernst zu nehmen.

    Was da unter dem Deckmäntelchen der Pietät alles an fundamentalistischem Gedankengut verbreitet wird—und das geht bis zu Beschimpfungen und Aufhetzen—das verursacht bei mir eher Übelkeit als Reflektion. Reflektion kann ich auch allein ganz gut, danke.

    Ich persönlich hab’ mit Marvel-Loki nichts mehr zu tun; er hat seinen Dienst getan, und das war’s. Ich seh diese ganzen Charaktere auch nicht als Götter, aber ich habe einige Freunde, die dies tun. Insbesondere der Tolkien-Fandom scheint da zu Verehrung und ja, auch religiöser Verehrung zu inspirieren. Für mich ist das nix. Soll aber niemanden davon abhalten.

    Darüber hinaus denke ich sicher, dass Götter auch Entwicklung unterliegen. Kleines Gedankenexperiment: täten Sie das nicht, dann wären Sie statisch und vor Allem ewig. Das ist mit einem immanenten Gottesbild nicht zu vereinbaren. Sind also Götter sich entwickelnd, dann kann es durchaus sein, dass Sie auch das Gesicht wechseln. Klar. Im Heidentum hat sich eine solche Entwicklung ja auch mehrfach bereits vollzogen: Týr fällt mir da ein, der von Odhinn als Kriegsgott/Himmelsgott/Souverän abgelöst wurde, und der nun “nur noch” ein Gott der Gerechtigkeit ist—bis zu dem Punkt, an dem Er auch das verliert…

    Schmuckfünde (die Fakse-Brakteaten!) legen auch nahe, dass Loki um 500 herum noch keinesfalls als “der Anstifter” im Fall Baldr gegolten hat, und dass Er sicher nicht als Bestrafung für die “Missetat”… Mistel-Tat?… irgendwo festgekettet wurde. (Es ist heute unklar, *warum* genau). Und üer Lokis ursprüngliche Rolle bei den Ragnarök, so diese überhaupt ursprünglich existierte, kann man nur noch spekulieren. Und so fort, aber dieses Fass will ich wirklich nicht aufmachen.

    Als weiteres Beispiel dürfte wohl Jahweh gelten, der aus einem Polytheismus hervorgegangen ist.

    Wie entstehen Götter? Keine Ahnung. Wie wechseln Sie ein so grundumfängliches Paradigma wie etwa vom Poly- zum Monotheismus? Vielleicht, indem Sie unsterblich, unverletzbar und unpersönlich werden, und Ihrer ursprünglichen Sphäre buchstäblich entrücken. Kann so etwas grundsätzlich auch mit anderen Entitäten passieren, zum Beispiel Charakteren der Popkultur? Vielleicht… wir werden sehen.

    1. Hallo Myriad,
      danke für Deine Gedanken.
      Ja, solche Entwicklungen kann man ja entlang aller Mythologien beobachten.
      Bei den Göttinnen kann man es wohl auch sehr gut an Aset (Isis) sehen, die es ja in Ihrer “Geschichte” bis zur römischen Universal- und Allgöttin “gebracht” hat.
      Bzw. letztlich kann man sich jede einzelne Religion, jeden einzelnen Pfad betrachten…

      Wie Sie wechseln? Hmm… ich bin mir nicht sicher, ob SIE das tatsächlich tun, oder ob es nicht vielleicht eher eine Frage ist dessen ist, was der Mensch draus macht.
      Und wie vielleicht eine persönliche Gottesoffenbarung als eine “allgültige” von jemanden “verkauft” wird?

      Ich finde, wie gesagt, das Thema einfach auch aus dem Aspekt sehr spannend, dass (manche) “Neo-Heiden” gern dazu neigen ihre Religion, Ihren Pfad als “a” (=authentisch) hinzustellen.- Und sich dabei als total konservativ und unflexibel zeigen.
      Wobei ja auch die Geschichte zeigt, dass es eine “echte” Kontinuität im Sinne von “so war es, so ist es und so wird es immer bleiben” eigentlich nie gegeben hat.

      Frei dem Motto: Das einzig Beständige ist der Wandel ;).

      Ich bin halt auch nur wieder über das Thema gestolpert, weil ich einen ungemein süßen Animationsfilm über Ganesha gesehen habe… ^_^
      Und eben auch immer wieder in hinduistischer Richtung sehe, wie “pragmatisch” sie hinsichtlich “ihrer” Götter denken und es sehen.
      Aber da ist eben auch die Einstellung bezüglich desr Göttlichen und Ihrer Erscheinungsweise etwas anders…

      LG!

  3. Ich finde,gerade in modernen Medien finden sich Bilder,die mich persönlich genau an der passenden Stelle abholen. Und darauf kommt es für mich an: Sie sprechen mich an und bringen mich dadurch der Gottheit näher. Wenn ich es mir recht überlege,gilt das eigentlich für Bilder aus allen Epochen…wenn es bei mir nicht “Klick” macht,funktioniert es nicht. Und warum soll ein Bild “heiliger” sein,als ein anderes,nur weil es ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat…

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