Schlagwort-Archive: Schattenarbeit

Schattentanz

Ich habe mich dazu entschlossen, die Schattenarbeit doch aus diesem Blog auszugliedern, ein eigenen Blog anzulegen und die Beiträge zu diesem Thema von hier dorthin zu verschieben.
Also nicht wundern, wenn die Beiträge hier plötzlich verschwunden sind.
Ihr findet sie künftig auf dem Blog Schattentanz.

Manche der zukünftigeren Beiträge werde ich dann sicherlich mit einem Passwort schützen, dass Ihr dann gerne per eMail bei mir erfragen könnt.

LG & BB
Siat

Das Tabu des Schweigens brechen

Zwei Dinge sind schädlich für jeden, der die Stufen des Glücks will ersteigen: Schweigen, wenn Zeit ist zu reden, und reden, wenn Zeit ist zu schweigen.

Friedrich Martin von Bodenstedt (1819-92), dt. Dichter

Schweigen kann die grausamste Lüge sein.

Robert Louis Stevenson (1850-94), schott. Autor

Die Frage mag sich stellen, warum jetzt nach so langer Zeit alte Themen noch mal durchgekaut werden “müssen”. wo es in den letzten Jahren um den AvO ruhig geworden ist.
Die druidischen Kriege, die in den Jahren 2004/05, teilweise ´06 zwischen dem Avalonorden und dem damaligen Clochsliaph (und z.T. anderen Gemeinschaften) liefen und in fast jedem (größeren) heidnisch-esoterischen Forum zu finden waren, sind vorbei.
Es ist still geworden und jeder geht (augenscheinlich) seine eigenen Wege.

Doch Schweigen bedeutet nicht, dass alles gut, alles vergessen und vergeben ist.
Es kann auch bedeuten, dass viele unausgesprochene Dinge, Verletzungen etc. unter der ach so stillen Oberfläche verdrängt und vergraben sind.

Die Jahre, die auf meinem Austritt aus dem AvO folgten, waren mit der intensiven Auseinandersetzung mit den Traumen aus meiner Kinder- und Jugendzeit geprägt.
Eine Auseinandersetzung, die innerhalb des Ordens unmöglich und von den “Lehrern” vollkommen blockiert worden und unerwünscht war.
Ich schrieb T. damals in einer eMail:

Ihr wollt, dass ich meine Probleme ohne Eure Hilfe, am Besten von Vorgestern auf Heute löse, weil alles eine reine “Sache des Willens” ist…?!
Dann versteht bitte, dass ich mit Menschen an meinen Problemen und Verhaltensmustern arbeite, die mir helfen wollen und mir ihre Hilfe nicht verweigern.

Und wie bereits festgestellt: Es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Ob sich alles so entwickelt hätte, wenn ich drin geblieben wäre. Ehrlich gesagt, bezweifle ich es.

Wie dem auch sei. Auch wenn ein Kapitel (soweit es möglich war) abgeschlossen wurde, so ist doch das Thema “AvO” und das damit verbundene Kapitel der “Retraumatisierung” (wie es damals meine Thera nannte) eher unangetastet geblieben. Doch wie ich in meinem Post Längeres Post nach langer Nacht” andeutete: Es ist nun die Zeit, sich damit auseinander zu setzen.

 

Das Schweigen brechen

Ich habe mir einiges an Gedanken darüber gemacht, ob ich es wirklich “wagen” soll, einige Dinge öffentlich zu schreiben.
Diese Gedanken werden allerdings getrieben von Angst und Befürchtungen.
Ich habe noch gut in Erinnerung, wie mit Ex-Mitgliedern des Ordens umgegangen, über sie gesprochen wurde, die öffentlich darüber sprachen, was ihnen (auch nach ihrem Austritt) wiederfuhr, und die sich (sehr) kritisch gegenüber dem Orden äußerten. Und/Oder gar vor ihm warnten.
Egal welche Seite man sich ansieht, sie haben sich, wenn ich ehrlich bin, beide zwar nicht sonderlich viel gegeben, doch es ist irgendwie mit einem etwas seltsamen Gefühl verbunden, im Begriff zu sein sich in eine ähnlich geartete Situation zu begeben.
Mich quasi auf die “Gegenseite” zu stellen, wo ich doch damals selbst den Orden gegen die “Angriffe von außen” verteidigt habe.

Warum ich so lange schwieg, hat ganz viele unterschiedliche Gründe.
Ich denke, einiges hat sich verselbstständigt, weil ich Rücksicht auf meinen Stern nehmen wollte.
Als ich den Orden verließ, blieb er noch einige Zeit dort. T.&Co. versuchten damals über ihn Druck und Einfluss auf mich auszuüben, was soweit ging, dass T. meinem Stern in einer Mail drohte, dass er mir ans “Sein” gehen würde, wenn mein Stern mich nicht endlich unter Kontrolle bringen würde. *hust*
Die andere Sache war, dass T. und U. über Chats und per PN in anderen Foren versuchten mich bei anderen (Freunden, Bekannten und welche, die mich gar nicht kannten) zu verleumden und schlecht zu machen.
Einen Teil habe ich noch einmal überflogen, als ich für meine Thera Material zusammen suchte.
Wie im Posting zuvor geschrieben, hat sich da bei mir doch wieder einiges an Wut bemerkbar gemacht.
Natürlich auch Wut über mich selbst. Darüber, dass ich mich “einmachen” ließ.-Und schwieg, statt auszusprechen.

Aber ich denke, grade aus dem Grund ist es im Zuge meiner derzeitigen Schattenarbeit wichtig, dass ich in diesem Blog darüber berichte und damit den “Bann” des “Tabus” breche. Mir auch in diesem Bereich meine Selbstbestimmung zurücknehme und mich frei zu machen von den limitierenden Gedankenmustern des Ordens.
Sie haben genug Angst-Energie von mir bekommen. Es wird Zeit, dass die Leitung gekappt wird ;).

BB und LG
Siat /|

Schweigen kostet Tränen
Schweigen kostet Kraft
Auch wenns Dich sicher wähnte
Du verlierst nur Deine Macht

Fremd bestimmt durchs Leben wandeln
Nur nach dem Willen andrer handeln
Verlierst durch Schweigen nur Dich selbst
Bist nur so, wie´s and´ren gefällt

And´re sagen, was Du darfst
And´re sagen, was Du schaffst
Nur, Du selbst bleibst auf der Strecke
Darfst im Schweigen Du verrecken

Schweigen das Gebot der Stunde
Schweigen soll verdecken Sünde
Was dereinst geschehen war
Darf niemals werden offenbar

Rücksicht auf die andern nehmen
Schließlich Heile Welt sie wähnen
“Halt die Schnauze! Sage nichts!
Das Glück der and´ren sonst zerbricht.

Schweige! Schweige! Ich tu´s auch!
Nur nach dem Wohl der and´ren schau!
Schei…ß egal, was Dir passiert
Allein das Schweigen Dich hier ehrt!”

Schweigen tötet-Bricht das Leben
Schweigen nimmt des Menschen Streben
Wer glaubt, dies ist der beste Weg
Nimmt in Kauf, das ein Mensch verreckt.

Lange hast Du dies getan
Bist verfall´n den Schweige-Wahn
Heute dieses Gift Dich lähmt
Dich krank macht…-Und am Leben hemmt.

Schweigen kostet Tränen
Schweigen kostet Kraft
Doch ich will endlich leben!
Mir nehmen m-e–i-n-e Macht!

© Siat
26. 06. 2008